Schnelles Internet: In Haltern gibt es noch genug „Baustellen“

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Schnelles Internet: In Haltern gibt es noch genug „Baustellen“

rnGeld für „graue Flecken“

Beim Glasfaserausbau guckten Familien in Halterner Randlagen bislang in die Röhre. Das ändert sich: Der Breitbandausbau wird auf „Graue Flecken“ ausgeweitet und Haltern will dabei sein.

Haltern

, 25.03.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach der Versorgung der „weißen Flecken“ sind nun die „grauen Flecken“ an der Reihe: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert künftig den Glasfaserausbau in Gebieten mit einer Internetversorgung von weniger als 100 Megabit pro Sekunde.

Die Stadt wird im kommenden Jahr Fördermittel beantragen und zwar in Zusammenarbeit mit dem Kreis und allen kreisangehörigen Städten. Das kündigte Gunther Albrecht (Fachbereich Planen und Wirtschaftsförderung bei der Stadt Haltern) im Ausschuss Bauen und Digitales an. „Das wäre die Lösung für Flaesheim-Dorf“, sagte er im Rathaus.

Alle Ausbaustufen des schnellen Internets sind dort an den Familien vorbeigegangen. Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt 0,8 bis 3,8 Mbit pro Sekunde. Für die meisten Aufgaben viel zu wenig: Videokonferenzen sind nicht möglich, Software-Updates können mehrere Tage dauern, „wenn sie nicht unterwegs zusammenbrechen“, so Manfred Janssen, einer der Betroffenen.

Cloudangebote und Streaming-Dienste können nicht genutzt werden oder nur sehr eingeschränkt. „Je mehr Anwohner das Internet nutzen, desto langsamer wird die Verbindung“, so Manfred Janssen. Viele Gespräche und Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Glasfaser beträgt die niedrigste Übertragungsrate 300 Mbit pro Sekunde.

Breitband-Ausbau in der Stadt und den Ortsteilen läuft seit 2010

Mit dem neuen Programm wird die Förderung deutlich ausgeweitet und zwar da, wo kein privatwirtschaftlicher Ausbau stattfindet. Auf das Weiße-Flecken-Programm folgt das Graue-Flecken-Programm. Haltern ist sehr interessiert an Fördermitteln, denn mit Flaesheim-Dorf warten auch noch andere Familien in Einzellagen wie in Lippramsdorf-Mersch, Sythen-Uphusen, Bossendorf-Hämmken oder Overrath auf schnelles Internet.

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2010 begann der Breitband-Internet-Ausbau in Hullern, 2016 sorgten die Stadtwerke für Glasfaseranschlüsse in Gewerbegebieten, außerdem stieg die Deutsche Glasfaser ins Geschäft ein, parallel erfolgte der Vectoring-Ausbau der Telekom in Sythen und Holtwick (hierbei sind die Verteilerkästen an der Straße per Glasfaserkabel mit der Vermittlungsstelle verbunden; der Anschluss erfolgt herkömmlich per Kupferkabel). 1000 Adressen in Außenbereichen blieben aus wirtschaftlichen Gründen in all den Jahren außen vor.

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Das Programm „Weiße Flecken“ korrigierte die Zahl dann nach oben, es lief aber 2021 aus. Nun baut die Stadt auf die neue Initiative der Bundesregierung. Dafür sei ein erneutes Markterkundungsverfahren notwendig, so Gunther Albrecht. „Insgesamt aber sind wir in Haltern auf der Datenautobahn gut unterwegs.“