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Halterner Busunternehmen holt schwerkranke Kinder aus der Ukraine nach Deutschland
Krieg in der Ukraine
Der Vestische Reisedienst Zieger stellte zwei Busse zur Verfügung, um Hilfsgüter in die Ukraine zu bringen und unter anderem verletzte und kranke Kinder zurück mit nach Berlin zu nehmen.
Das seit über 60 Jahren in Haltern ansässige private Omnibus-Unternehmen Zieger half Kindern und Erwachsenen bei ihrer Flucht vor dem Krieg in der Ukraine. Es stellte zwei Reisebusse von ihrer Niederlassung Berlin zur Verfügung, um einerseits Hilfsgüter an die ukrainische Grenze zu bringen und andererseits Flüchtende, vor allem Kinder, vor dem Krieg zu retten.
Vier Reisebusfahrer (Günther Heil aus Haltern am See sowie Jens Görs, Dirk Michehl und Andrzej Rusak aus Berlin) fuhren mit einem privat von Svenja Kabaloffsky aus Berlin organisierten Hilfskonvoi nach Przemysl. Dieser Ort liegt am Grenzübergang Polen/Ukraine. Begleitet wurden die Busse von einem privaten Rettungswagen und sieben Sanitätern.
Auch Waisenkinder aus Syrien fuhren mit nach Berlin
Die Organisation Kinderschutzengel e.V., Fernsehmoderatorin Vera Int-Veen als Kinderschutzengel-Botschafterin sowie ehrenamtliche Hilfskräfte waren Teil dieser über Spenden finanzierten Hilfsaktion.

Fernsehmoderatorin und Botschafterin des Vereins Kinderschutzengel Vera Int-Veen und ihre Frau unterstützten die Hilfsaktion. © Privat
Die Busse hatten viele Sachspenden, Verbandsmaterial, Hygieneartikel, Babynahrung sowie Hunde- und Katzenfutter geladen. Diese Hilfsgüter wurden direkt vor Ort an der polnisch-ukrainischen Grenze zwecks Weitertransport übergeben.
Auf der Rückfahrt nahmen die Busfahrer vor dem Krieg geflüchtete Menschen an Bord. Es handelte sich vor allem um krebskranke, leicht verletzte und chronisch kranke Kinder mit ihren Müttern.
Auch Senioren mit ihren Haustieren, die nicht mehr mit dem Zug fahren können, durften einsteigen. Ebenso Waisenkinder aus Syrien, die nun das zweite Mal in ihrem Leben aus einem Kriegsland flüchten mussten.
Fahrgäste sind sicher am Flughafen Berlin-Tegel angekommen
Der Verein Kinderschutzengel dankt den Fahrern: „Die vier Reisebusfahrer haben für die gut 1800 Kilometer von Berlin zum Grenzübergang Przemysl und wieder zurück nach Berlin ihre Freizeit kostenfrei zur Verfügung gestellt und diese Fahrt ohne Lohnanspruch durchgeführt.“ Der Vestische Reisedienst wiederum stellte die zwei Reisebusse aus der Niederlassung Berlin lediglich gegen einen kleinen Dieselkostenzuschuss zur Verfügung.
Der alte Flughafen Berlin-Tegel war das Ziel. „Alle unsere Fahrgäste sind gut angekommen. Einige Familien haben wir nun wieder zusammengeführt und die verletzten Kinder mit ihren Müttern sind unendlich dankbar, dass sie in Deutschland aufgenommen sind und nun bestmöglich versorgt werden“, freut sich das Team vom Vestischen Reisedienst.
Viele erschreckende und berührende Eindrücke mitgebracht
Das Halterner Unternehmen habe Svenja Kabaloffsky und ihr Team gerne unterstützt. Stolz und dankbar sei es auch, dass die Fahrer sich sofort bereiterklärt hätten, ohne Lohnanspruch, diese Aktion zu unterstützen. „Viele erschreckende, aber auch berührende Eindrücke haben sie mit nach Berlin und Haltern am See genommen“, sagt Jutta Jung.
Kinderschutzengel e.V. hat auf Instagram/Facebook einen Videofilm über die Hilfsaktion veröffentlich. Auch auf der Homepage www.vr-tours.de ist dieser verlinkt.
Haltern am See ist für mich Heimat. Hier lebe ich gern und hier arbeite ich gern: Als Redakteurin interessieren mich die Menschen mit ihren spannenden Lebensgeschichten sowie ebenso das gesellschaftliche und politische Geschehen, das nicht nur um Haltern kreist, sondern vielfach auch weltwärts gerichtet ist.
