44 Jahre ist der Spaziergang her, der dem Leben von Ulrich Schriewer eine neue Wende gab. Heute wird diese Individualität gefeiert. Aktuell mit einer neuen Ausstellung in der Volksbank Südmünsterland-Mitte.
NIK – Natur, Industrie, Kunst – diesen Titel wählte Ulrich Schriewer für seine Sammlung von Bildern und Skulpturen, die er bis zum 5. Juli im Foyer der Bank am Raiffeisenplatz zeigt.
Natur, Industrie, Kunst
Henning Henke, Vorstand der Volksbank, stellte den Künstler vor, der mit Sand arbeite, aber nicht auf Sand gebaut habe. „Diese Ausstellung lädt ein, gemeinsam in die Welt der Kreativität einzutauchen und dabei die Verbindung zwischen Natur, Industrie und Kunst kennenzulernen Ein Dreieck, das uns inspiriert, über Grenzen hinweg zu denken und Offenheit zu zelebrieren.“

Wie facettenreich und wandlungsfähig die Sandbilder nach unzähligen Experimenten und Versuchen über Jahre hinweg sind, zeigte ein Vergleich von Bildern der Anfänge, die im Archiv der Volksbank aufbewahrt werden, und den neuen nun ausgestellten.
Ulrich Schriewer hat sich von einem Heimatkünstler zu einem überregional anerkannten Pionier der Sandkunst entwickelt. Der Ruf ein Anderer zu sein, ein ausgefallener Künstler an der Schnittstelle zwischen Münsterland und Ruhrgebiet mit noch ausgefallenerem Material geht ihm voraus.

Der Geistesblitz kam ihm, so erzählte Ulrich Schriewer in seiner Rede an die Gäste, bei einem Spaziergang am Stausee. Genesung von einem schweren Infekt hoffte er durch den Aufenthalt in der Natur zu finden. Was er dabei sah, veränderte sein Leben: Fünf verschiedene Farbschichten im Sand. „Daraus müsste ich etwas machen.“ Und er tat es.
„Als wären mir Flügel gewachsen“
Es entstanden die ersten Sandbilder, die er in einen holzbeschlagenen Koffer in seiner Ente verstaute und in Düsseldorf erfolgreich verkaufte. „Ich fühlte mich, als wären mir Flügel gewachsen.“ Eigentlich ging es ihm vor allem darum, die Komplimente der Freunde auf den Prüfstand zu stellen. Jetzt fühlte er sich wirklich bestätigt.

Heute ist Ulrich Schriewer als Pionier der Sandkunst ein anerkannter Künstler, der in Berlin ebenso ausgestellt hat wie im europäischen Ausland, der prominente Gäste wie den früheren Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert in seinem Atelier begrüßt und als Bürger des Ruhrgebietes Achtung und Beachtung erfährt.

„Ulrich Schriewer öffnet mit seinen Werken die Türen zu einer faszinierenden Welt aus Licht, Schatten und fließenden Formen“, würdigte Henning Henke den Avantgardisten. Dabei stehe er für die Schaffung abstrakter Werke, bei der die Reduktion auf das Wesentliche im Zentrum seiner künstlerischen Philosophie stehe. „Es wurde Zeit für diese große Ausstellung in der Stadt“, findet Bürgermeister Andreas Stegemann, der ein kurzes Grußwort hielt.
Florian Albers, Sänger und Musikproduzent aus Haltern, verlieh der Vernissage einen gefühlvollen musikalischen Rahmen.
Ein Galeriebesuch in der Volksbank ist erwünscht. Die Bilder und Skulpturen können während der Öffnungszeiten gern betrachtet, bedacht und genossen werden.