Rollstuhlfahrer müssen am Bahnhof Umwege machen - war das unumgänglich?

Meinung

Ein Zaun versperrt Rollstuhlfahrern am umgebauten Halterner Bahnhof den direkten Weg zum Aufzug. Das ist zumindest eine unglückliche Lösung.

Haltern

, 09.12.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Passage zwischen Bahnhofsgebäude und Treppenabgang ist versperrt.

Die Passage zwischen Bahnhofsgebäude und Treppenabgang ist versperrt. © Bernd Seckfort

Eins erst mal vorweg: Der Halterner Bahnhof hat durch den Umbau gewonnen. Es gibt viele Neuerungen, die im Vergleich zum vorherigen Zustand als absolute Verbesserungen zu sehen sind, vor allem die Erreichbarkeit der Bahnsteige durch Aufzüge. In Sachen Barrierefreiheit hat sich Entscheidendes getan.

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Auch die Unterführung ist im Vergleich zum vorherigen Zustand nicht wieder zu erkennen. Die Pflasterung und die Ausleuchtung sind ein Gewinn. Es ist also vieles besser geworden – manches hätte aber vielleicht noch ein bisschen besser werden können. Insbesondere der Zaun zwischen Bahnhofsgebäude und Treppenabgang zum Fußgängertunnel schmälert wieder die Pluspunkte.

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Für Menschen mit Gehbehinderungen und Rollstuhlfahrer wäre diese Passage der direkte Weg, wenn sie aus dem Bahnhofgebäude zu den Mittelgleisen wollen, um den Aufzug zu erreichen. Aber dieser Weg ist versperrt. Stattdessen müssen sie einen Umweg ums Gebäude oder über eine Rampe in der Nähe der Toiletten machen. Das kostet Zeit, unter Umständen entscheidende Zeit, wenn die Zugankunft kurz bevorsteht. Die Bahn führt Sicherheitsargumente für diese Planung an. Die Passage sei Vandalismus-gefährdet. Das hätte man aber vielleicht auf einen Versuch ankommen lassen können. Absperren wäre dann immer noch gegangen.