Rinder auf der Sanddüne - aber nicht in Gefahr

Pegel von Lippe und Stever

Das Telefon von Ralf Riering stand Mittwochnacht nicht mehr still: Dutzende Anrufer sorgten sich um die sechs schottischen Hochlandrinder - drei Muttertiere, einen Bullen und zwei Kälber -, die der Besitzer der Tiere zur Renaturierung der Weiden in den Lippeauen in Hamm-Bossendorf einsetzt. Die Tiere mussten sich wegen des Hochwassers auf eine Sanddüne zurückziehen, die komplett vom Wasser der Lippe umschlossen war.

HALTERN

, 11.02.2016, 18:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Auf eine Insel retten mussten sich die Schottischen Hochlandrinder, die der Lippeverband zum Naturschutz der Auenlandschaft von Stever und Lippe unweit der Pappenbrückstraße ausgewildert hat.

Auf eine Insel retten mussten sich die Schottischen Hochlandrinder, die der Lippeverband zum Naturschutz der Auenlandschaft von Stever und Lippe unweit der Pappenbrückstraße ausgewildert hat.

Doch das Szenario sah schlimmer aus, als es war, wie Riering auf Anfrage erklärte: "Man muss sich keine Sorgen machen, es sind robuste Tiere, die sich selbstständig auf die Düne zurückziehen." Einzig das knapp zwei Monate alte Kälbchen bräuchte noch ein wenig Aufsicht, die erwachsenen Rinder und das einjährige Kalb seien Wasser gewöhnt und wüssten sich zu helfen, so der Fachmann. Im Notfall hole er die Tiere mit dem Hänger von der Düne. "Da war jetzt aber noch ein Meter Platz", beruhigte Riering.

Heu für die Tiere

Noch am Mittwochvormittag hatten Riering und ein Vertreter des Lippeverbandes an der Papenbrückstraße nach dem Rechten gesehen und den Tieren einen großen Ballen Heu gebracht. "Im November stand das Wasser noch höher", sagte Riering. Auch da habe man sich unnötig gesorgt.

Am Donnerstagmorgen hatten die Stever und die Lippe ihren Scheitelpunkt beim Pegel von 4,89 Meter erreicht. "Das war um einiges näher an der Hochwassermarke als noch Anfang Februar", sagte Michael Steinbach, Sprecher des Lippeverbandes. Er betonte aber gestern, dass doch noch reichlich Platz bis zur Hochwassermarke von 5,40 Meter bestanden habe und er den Verlauf, wie berichtet, richtig vorher gesagt habe.

Pegel nimmt wohl ab

Steinbach, der sich gestern selbst ein Bild von der Lage in Haltern verschaffte, sagt auch, dass der Pegel nun stetig abnimmt. Er rechne damit, dass die Rinder spätestens am heutigen Freitag wieder die Sanddüne verlassen werden.

Die Mündung der Stever sei deshalb über die Weide geschwappt, weil der Fluss im Laufe der Nacht bis zu 70000 Liter Wasser pro Sekunde in die Lippe gedrückt habe.

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