Bauleiter zeigt die Baustelle Krumme Meer Bald verschwindet sie in einer „Grünen Oase“

 Baustelle Krumme Meer soll sich ins Landschaftsbild einbinden
Lesezeit

Bis April 2023 bleibt der Rad- und Fußgängerweg an der Straße Krumme Meer noch gesperrt. Die Stadt baut an dieser Stelle ein Regenrückhaltebecken, das nahegelegene Straßen vor einer Überflutung schützen soll.

„Was wir bisher komplett fertiggestellt haben, ist vorne die Straße Krumme Meer“, erklärt Bauleiter Jens Roßmöller der Firma Bogenstahl. Seit April war die Straße nur einspurig befahrbar. Dort mussten aufwendige Kanalbauarbeiten stattfinden, um das Regenrückhaltebecken an die bestehende Kanalisation anschließen zu können.

Ursprünglich sollte die Straße komplett gesperrt werden. Dadurch wäre das Industriegebiet Mersch jedoch von einer wichtigen Zufahrtsstraße abgeschnitten worden. „Die Asphaltarbeiten sind so weit abgeschlossen und der Verkehr wieder freigegeben“, so Roßmöller.

Überschwemmungsgefahr senken

Die aufwendigen Arbeiten sind notwendig, um Überschwemmungsgefahren entgegenzuwirken: „Wir haben ein Problem mit Überflutungsschwerpunkten. Der Bau eines Regenrückhaltebeckens ist Teil der Maßnahme, um die Überstausituation in Haltern-West zu entschärfen“, erklärte Ralf Heßling-Mecking, technischer Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung, im August.

Beteiligte an dem Bauvorhaben
Zur Realisierung des Bauvorhabens arbeiten viele Stellen zusammen. . V.l.: Jens Roßmöller, Bauleiter der Firma Bogenstahl, Günter Fromm, Tiefbaupolier, Ralf Heßling-Mecking, Technischer Leiter der Stadtentwässerung und Nina Niedrig, örtliche Bauüberwachung. © Alexandra Schlobohm

Momentan laufen zwei Baustellen-Schwerpunkte parallel. Zum einen wird das Regenrückhaltebecken ausgehoben und mit einer Stabilisierungsschicht ausgestattet. Zum anderen arbeitet die Firma Bogenstahl an dem benötigten Bauwerk in der Erde.

Fertigstellung im April

Die Tiefbauarbeiten benötigen besondere Vorkehrungen. Zum Beispiel muss der Grundwasserspiegel abgesenkt werden, um arbeiten zu können. „Das Bauwerk wird parallel mit zwei Brunnen betrieben, um die Grundwasserabsenkung in den Griff zu bekommen“, erklärt Jens Roßmöller.

Bauwerk Baustelle Krumme Meer in Haltern
Das Bauwerk wird nachher komplett in der Erde verschwunden sein. © Alexandra Schlobohm

„Im ersten Quartal 2023 werden wir die Arbeiten abschließen“, erklärt Jens Roßmöller. Im April soll die Firma nach einem Jahr Arbeit die umfangreichen Arbeiten beenden können. Bislang läuft alles nach Plan. Wenn der Temperaturen jedoch deutlich in den Minusbereich rutschen, könnten sich die Arbeiten verzögern.

Landschaft wird aussehen wie vorher

Wenn die Arbeiten im nächsten Jahr abgeschlossen sind, wird von dem 3000 Kubikmeter großen Becken nur noch wenig zu sehen sein. Es liegt komplett unter der Erde.

Neben einem Zaun um das Becken herum, wird am Ende jedoch nicht viel zu sehen sein. „Es wird als Grüne Oase mehr oder weniger wahrgenommen. Von dem Betonbauwerk sieht man dann auch nichts mehr“, beschreibt Ralf Heßling-Mecking das Endergebnis. Mehr als ein paar Schachtdeckel würden an der Oberfläche nicht zu sehen sein.

Regenrückhaltebecken der Baustelle Krumme Meer in Haltern
Hier entsteht das Regen-Rückhaltebecken mit Anschluss an die Straße Im Brook. © Alexandra Schlobohm

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten ist die Abstimmung mit den Anwohnerinnen und Anwohnern an der Straße im Brook. Von dort gibt es einen Zugang zum Regenrückhaltebecken. Alle Maßnahmen seien mit den Nachbarn abgestimmt, erklärt Ralf Heßling-Mecking.

Archäologische Funde

Nicht nur die Firma Bogenstahl arbeitet auf dem Gelände. Archäologen haben an dem Gebiet des alten Lippebeckens großes Interesse. Zuletzt hätten sie eine zehn Zentimeter Kiesschicht gefunden, in der nach einer Siebung Tonscherben aus der Römerzeit zu sehen waren, erklärt Ralf Heßling-Mecking.

Baustelle Krumme Meer: „Alles ist komplizierter, größer, aufwendiger“

Kuriose „Rabattaktion“ am Black Friday in Haltern: Blitzer an der Weseler Straße beklebt

Blaue Brücke über die Stever: Wird das neue Bauprojekt noch teurer als 3 Millionen Euro?