Paul, der Panzerblitzer, ist diese Woche in Haltern im Einsatz.

© Ingrid Wielens

Panzerblitzer „Paul“ kontrolliert jetzt in Haltern - erste Attacke

rnRadarkontrolle

Panzerblitzer „Paul“ nimmt Tempo-Sünder in Haltern derzeit ins Visier. Nicht alle Bürger scheinen von ihm begeistert zu sein. Eine erste Attacke gegen das Gerät hat es bereits gegeben.

Hamm-Bossendorf

, 09.12.2020, 18:13 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am 16. November hat „Paul“ seine Tätigkeit im Dienst des Kreises Recklinghausen begonnen. Der Panzerblitzer überwachte zunächst die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer in Datteln. Seit Mittwoch ist die semistationäre Geschwindigkeitsmessanlage nun in Haltern.

An der Marler Straße in Höhe Kirchweg hat der Kreis das hochmoderne Gerät aufgestellt. Voraussichtlich eine Woche lang bleibt es nun dort im Einsatz, teilt Kreis-Sprecherin Lena Heimers auf Anfrage mit. Das laserbasierte Messsystem ist mit zwei Kameras ausgerüstet und nimmt den Straßenverkehr in beide Richtungen ins Visier.

Verkehrsteilnehmer warnen sich gegenseitig

An diesem Mittwoch fahren auffallend viele Fahrzeuge auf der Marler Straße auffallend langsam. Tempo 30 gilt auf einem Teilstück der Straße in der Nähe der Bossendorfer Kirche. Auch wenn es verboten ist - manch ein Autofahrer warnt die anderen per Lichthupe vor Paul, der vom Straßenrand aus jegliches Überschreiten des Tempolimits umgehend ahndet.

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Wer die Lichthupe in einer solchen Situation benutze, missbrauche das Warnsignal, erklärt die Kreis-Sprecherin dazu. So mancher Autofahrer erschrecke, wenn der Fahrer eines entgegenkommenden Fahrzeugs die Lichthupe betätige.

Das tun allerdings auch die Autofahrer, sobald sie Paul als Blitzeranlage erkennen. Abrupt drosseln sie die Geschwindigkeit. In den meisten Fällen ist ihr Foto trotzdem längst in dem gut 1100 Kilo schweren Kasten.

„Nachts wird hier oft gerast“

Eine Mutter, die den Blitzer mit ihren Kindern passiert und ganz in der Nähe wohnt, freut sich über Paul. Auf der Marler Straße werde oft gerast, sagt sie. „Tagsüber geht es ja noch. Wirklich schlimm sind die Nächte“, erklärt die junge Frau. Da sei es gut, dass Paul auch nachts aktiv sei. Paul arbeitet rund um die Uhr. An den Wochenenden schließlich seien zudem viele Motorräder viel zu schnell dort unterwegs, weiß die Hamm-Bossendorferin. Auch dann ist Paul aktiv.

Erste Spuren von Vandalismus sind bereits an Paul zu erkennen.

Erste Spuren von Vandalismus sind bereits an Paul zu erkennen. © Ingrid Wielens

Begeistert sind aber offenbar nicht alle Verkehrsteilnehmer vom High-Tech-Blitzer. Eine Scheibe der Anlage ist bereits beschädigt. Möglicherweise hat sich jemand mit einem Stein oder einer Stange an Paul zu schaffen gemacht. „Vandalismus bleibt bei Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen nicht aus“, sagt Lena Heimers. Die Scheibe sei beim zweiten Einsatz in Oer-Erkenschwick demoliert worden. Heimers: „Der Kreis prüft zurzeit, ob Anzeige gegen Unbekannt gestellt werden soll.“

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