
Die Impfung gegen die Omikron Variante BA 1 hält Dr. Björn Hollensteiner für wenig sinnvoll. © Jürgen Wolter
Neue Corona-Impfstoffe: Hausarzt Björn Hollensteiner wartet noch ab
Omikron-Impfstoff
Der neue Impfstoff gegen die Omikron-Variante BA1 komme zu spät, findet Dr. Björn Hollensteiner. Weitere sind inzwischen schon zugelassen, aber noch nicht verfügbar.
Die Omikron-Variante des Coronavirus hat die Fallzahlen weltweit ansteigen lassen. Sie verbreitete sich schneller als vorherige Varianten, verursachte aber vorrangig mildere Krankheitsverläufe.
Mehrere Hersteller haben an die Variante angepasste Impfstoffversionen entwickelt oder gezeigt, dass ihre in Entwicklung befindlichen Impfstoffe auch gut vor Omikron schützen. Drei angepasste Impfstoffe, sogenannte bivalente Impfstoffe, sind mittlerweile in der EU zugelassen und inzwischen auch in Deutschland verfügbar.
Angepasste Impfstoffe sind ab nächster Woche verfügbar
Sind sie in Haltern schon verfügbar? Dr. Björn Hollensteiner gibt Auskunft für die niedergelassenen Ärzte in Haltern. Er schaut aber kritisch auf die neuen Impfstoffe.
Seines Wissens könne der Impfstoff in Haltern ab der nächsten Woche auch verimpft werden, schreibt Dr. Hollensteiner auf unsere Anfrage.
„Das handhabt jede Praxis unterschiedlich. Die meisten verbrauchen die gelagerten Mengen des Ursprungsimpfstoffs und bestellen dann den aktuellen bivalenten Impfstoff für die Auffrischimpfungen“, so Hollensteiner.
Er selbst wird in seiner Praxis den Impfstoff aber nicht einsetzen. „Bei uns in der Praxis wird es keine Impfungen mit dem bivalenten Impfstoff, der an Omikron BA-1 angepasst ist, geben“, so Björn Hollensteiner.
„Wir sehen keinen medizinischen Vorteil darin, einen bivalenten Impfstoff gegen eine bereits wieder verschwundene Variante zu verimpfen, die keine Rolle mehr im Infektionsgeschehen spielt. Wir werden erst bivalenten Impfstoff bestellen, wenn er gegen aktuell noch aktiv das Infektionsgeschehen bestimmende Varianten gut wirksam ist. Bis dahin wird bei uns noch der „normale“ Impfstoff zur Anwendung kommen.“
Kein großer Andrang erwartet
Hollensteiner erwartet im Übrigen keinen großen Andrang auf die neuen Impfstoffe. „Sehr viele Menschen haben nach ihrer dritten Impfung inzwischen schon die Erkrankung selbst durchgemacht und benötigen deshalb aus unserer Sicht keine Viertimpfung mehr.“
Anfang September waren bereits zwei angepasste Impfstoffversionen zugelassen worden: bivalente MRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die für die Wirksamkeit gegen Omikron-Subvariante BA.1 und den ursprünglichen Stamm entwickelt wurden
Die neueste Zulassung erfolgte aktuell am 12. September für eine weitere angepasste Version des MRNA-Impfstoffs von Biontech/Pfizer und Moderna. Der Impfstoff enthält Wirkstoffe für die Varianten des Omikron-Virus BA.4 und BA.5 und gegen den ursprünglichen Stamm. Sie sind allerdings aktuell noch nicht in den Praxen verfügbar.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
