
© Antje Bücker
„Momo? Greta? Wir!“ - Die Aufführung übertrifft alle Erwartungen
Lea Drüppel Theater
Nach langer Pause wegen der Corona-Pandemie wurde wieder eine Premiere im Lea Drüppel Theater gefeiert. Das Publikum war von der Aufführung des Stücks „Momo? Greta? Wir!“ begeistert.
Als gut abgestimmte Mischung aus Musical, Theater und nonverbalem „Physical Theatre“ begeisterte das Stück „Momo? Greta? Wir!“ bei der Premiere im Lea Drüppel Theater am Samstagabend (18. September) die Zuschauer.
Die lange Probezeit hat sich gelohnt. Bereits im Mai des vergangenen Jahres hätte das Stück, das sich thematisch mit Klimawandel und Umweltzerstörung auseinandersetzt, aufgeführt werden sollen. Dann wurde es wegen Corona auf den Dezember verschoben und doch wieder abgesagt. Am Samstag konnten die zwölf Darsteller und ihre Regisseurin Silke Eumann nun endlich ihr Publikum live begrüßen.
„Man kann das Thema nicht im Keller lassen“
„Wir hatten mit einigen Problemen zu kämpfen“, berichtete Silke Eumann,“ das größte war Corona, aber auch die Technik und die Länge des Stückes haben uns vor Herausforderungen gestellt. Nicht zuletzt standen wir vor der Frage, ob den Darstellern die Kostüme überhaupt noch passen. Aufführen wollten wir das Stück aber auf jeden Fall. Man kann das Thema nicht im Keller lassen.“
Reservierung für „Momo? Greta? Wir!“
Am 3. Oktober (Sonntag) um 15 Uhr besteht noch einmal Gelegenheit, das Stück im Lea Drüppel Theater, Zaunstraße 2, zu sehen. Um Platzreservierung und eine Voranmeldung unter: vorstand@lea-drueppel-theater.de oder Tel: 0171/8106911 wird gebeten.Dass alle Befürchtungen ungerechtfertigt waren, zeigte sich bereits während der ersten Szene. Mit „Sanfte Riesen schaukeln leise im Wind“, einer Hommage an die sterbenden Wälder, eröffnete ein mehrstimmiger Chor das Bühnenstück. Es folgten weitere gut durchdachte, inhaltlich stimmige Lieder über wachsende Müllberge, Abgasskandale und Tierleid.
Neue Aufführung im Lea Drüppel Theater: “Momo? Greta? Wir!“
Starke Szenen, die ohne bombastisches Bühnenbild auskommen
Das minimalistische, aber sehr künstlerische Bühnenbild wurde mit dem gezielten Einsatz von Licht und Schatten abgerundet von Jan Jacobs an der Technik. Während im Vordergrund eine grell-bunt ausgeleuchtete „Greta“ über eine „Insel aus Plastik, so groß wie Mexiko“ sinnierte, raunten im tiefblauen Hintergrund Stimmen, die die nächste Shoppingtour in New York, den Billigeinkauf beim Primark, das XXL Schnitzel und die Flugreise während der Weihnachstferien abfeierten.
Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels aufgezeigt
Die Romanfigur Momo aus Michael Endes gleichnamigen Roman und die Galionsfigur der Fridays for Future Bewegung, Greta Thunberg, zur Hilfe nehmend, thematisierte das Ensemble Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels, stellte aber auch Lösungsvorschläge vor. Dabei überzeugten die jungen Darsteller sowohl schauspielerisch als auch stimmlich. Eindringlich und ohne zu übertreiben, beeinflussten sie die Emotionen ihres Publikums, einfühlsam begleitet von Niclas Floer am Klavier.
„Realistisch, verträumt, desillusionierend, aber auch hoffnungsvoll ist das Stück. Gut recherchiert und professionell aufgeführt“, kommentierten die Gäste in der Pause. Zuschauerin Mechthild Zabel meinte: „Das Musical ist der Wahnsinn! Das muss unbedingt ins Fernsehen!“
Journalistin und Fotografin wollte ich schon während der Schulzeit werden. Trotzdem bin ich erst nach vielen Umwegen zur Zeitung gekommen. Die Berichterstattung über die Ereignisse in der großen weiten Welt haben meinen Horizont erweitert, der Lokaljournalismus meinen Blick auf die wesentlichen Dinge vor der eigenen Haustür.
