Zurzeit sind sie besonders aktiv: Marder nerven nicht nur in Hullern die Anwohner. Dort hatten sie unter anderem Bremsleitungen angeknabbert. Auch am Haus können die Tiere großen Schaden anrichten. Als Kulturfolger fühlen sie sich in der Nähe von Menschen durchaus wohl.
So ein Marder unterm Dach kann reichlich Rabatz machen. Wenn die bis zu 90 Zentimeter großen nachtaktiven Tiere dort rumoren, hört sich das ziemlich laut an. Außerdem tragen sie oft auch Reste ihrer Beutetiere mit in ihr „Zuhause“.
Zurzeit ist Paarungszeit bei den Mardern. Gleichzeitig machen sich die Jungen dieses Jahres immer mehr selbstständig. „Deshalb häufen sich bei uns aktuell die Nachfragen, was man gegen die Tiere unternehmen kann“, sagt Reinhold Bergjürgen, Vorsitzender des Hegerings Haltern. Zusammen mit Jürgen Korte ist er ehrenamtlich als bestellter Marderbeauftragter der Kreisjägerschaft Hubertus tätig. Beide sind für den Bereich Haltern zuständig.
Abwehrmaßnahmen
Die beiden Experten haben einige Tipps zusammengestellt, die hilfreich bei der Marderabwehr sein können. Da Marder in Wohngebieten nicht bejagt werden dürfen, helfen nur Abwehrmaßnahmen, um ihnen das Leben im und am Haus zu erschweren.
Zu den Maßnahmen zählen die Marderbeauftragten zuallererst, Fassadenbegrünungen am Haus unbedingt zurückzuschneiden. Äste von Bäumen und Sträuchern sollten nicht näher als zwei bis drei Meter an das Haus heranreichen. „Ein Marder kann aus dem Stand bis zu drei Meter weit- und hochspringen“, sagt Jürgen Korte.
Komposthaufen sind eine beliebte Nahrungsquelle für Marder, aber auch für Ratten. Wenn dort Lebensmittelabfälle kompostiert werden, sollte man sie komplett abdecken.

„Holzstapel für Kaminholz am Haus sind eine perfekte Aufstiegshilfe und ein beliebter Unterschlupf für Marder“, sagt Reinhold Bergjürgen. „Außerdem sollte man keinesfalls Futternäpfe für Haustiere draußen aufstellen. Da kann sich der Marder prima bedienen.“
Einschlupflöcher zwischen Dach, Dachunterstand und Dachpfannen sollten abgedichtet werden, wenn der Marder nicht im Haus ist. „Dem Marder reicht eine fünf Zentimeter große Öffnung, um sich Zutritt zu verschaffen“, so Jürgen Korte. „Wo der Kopf durchpasst, passt auch der Marder durch.“
Welliger Maschendraht
Nicht nur am Haus, auch an Autos richten Marder Schäden an. Oftmals durchbeißen sie Bremsleitungen. Welliger Maschendraht zwischen den Vorderrädern und unter dem Motor verhindere oft, dass Marder in den Motorraum eindringen, sagen die Experten.
Marderspray für den Motorraum ist im Baumarkt erhältlich. Eine teurere Lösung sind Ultraschallgeräte, die ein Fachbetrieb im Motorraum installieren kann. Hilfreich können auch Überzugschläuche für Kabel sein. „Außerdem ist es ratsam, den Motorraum regelmäßig zu reinigen“, empfiehlt Reinhold Bergjürgen.

Zur Ortung eines Marders könne man eine Wildkamera installieren oder Mehl- bzw. Sandspuren auslegen, in denen dann die Spur des Nagers sichtbar wird, empfehlen die beiden Marderbeauftragten.
Reinhold Bergjürgen zählt weitere ergänzende Abwehrmaßnahmen auf: „Marder mögen keine metallischen Geräusche, Licht und laute Musik. Sie sind geruchsempfindlich, parfümgetränkte Tücher oder WC-Steine können ebenfalls helfen.“
Hundehaare im Motorraum
Weitere Tipps sind: Hundehaare unter der Motorhaube, eine Rinnenraupe für die Dachrinne und Metalldornen an den Fallrohren. Wer eine individuelle Beratung möchte, kann sich an die Kreisjägerschaft Hubertus in Recklinghausen oder den Hegering Haltern wenden.
Marder zu töten ist allerdings nicht nur verboten, sondern bringt auch keine Vorteile. „Es gilt der Grundsatz: Bringt man einen Marder um, kommen drei andere zur Beerdigung“, sagt Jürgen Korte.
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