Weihnachtsbäume werden teurer Händler in Haltern blicken Verkauf gelassen entgegen

Weihnachtsbäume werden etwas teurer: Händler bleiben gelassen
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Möglichkeiten, einen passenden Weihnachtsbaum nach den Vorstellungen der Familie zu finden, gibt es in Haltern am See einige. Egal ob beim privaten Verkäufer in der Nähe, bei Baumärkten oder beim jährlichen Weihnachtsbaumverkauf am Schloss Sythen: Irgendwo werden Halterner fündig.

Doch für einen Weihnachtsbaum muss in diesem Jahr etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. „Die Inflation hat in den letzten Monaten in zahlreichen Branchen Auswirkungen gezeigt und die Weihnachtsbaumbranche bleibt davon nicht unberührt“, sagte Eberhard Hennecke vom Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger der Deutschen Presse-Agentur.

Konkret bedeutet das, dass der laufende Meter in diesem Jahr etwa einen Euro teurer wird als im Vorjahr. 21 bis 29 Euro soll der Meter Weihnachtsbaum im Durchschnitt kosten. „Wir sind fest davon überzeugt, dass der Wert, den echte Weihnachtsbäume dem Weihnachtsfest verleihen, den Preis rechtfertigt“, sagte Hennecke.

Dass das Konsequenten auf das Kaufverhalten der Leute hat, glauben die Weihnachtsbaumverkäufer aus Haltern allerdings eher nicht. „Wir gehen davon aus, dass die Kunden zu uns stehen werden“, sagt Robert Hüser. Seit elf Jahren verkauft er Weihnachtsbäume am Schloss Sythen. Der Verkauf sei dabei stets konstant geblieben.

Finanzierung des Schlosses

350 bis 380 Nordmanntannen und Blaufichten lässt sich der Förderverein des Schlosses jedes Jahr anliefern. Innerhalb von anderthalb Tagen wird der Verkauf schließlich an einem Wochenende abgewickelt. Sinn und Zweck des Ende der 90er-Jahre eingeführten Weihnachtsbaumverkaufes ist die Finanzierung und Erhaltung des Schlosses.

„Es ging immer nur darum, den Erlös für die Unterhaltung der Anlage zu nutzen. Energiekosten wie Strom und Gas, die Haltung der Anlage oder Malerarbeiten müssen bezahlt werden. Der Weihnachtsbaumverkauf ist da ein sehr wichtiger Punkt auf der Erlösseite“, betont Robert Hüser.

Eben weil sich der Verkauf am Schloss durch den einmaligen Verkauf an einem Wochenende von vielen anderen Händlern abhebt, sieht Hüser den Preisanstieg gelassen. „Die Leute kommen, weil sie uns unterstützen wollen. Viele Leute sind eh großzügig beim Bezahlen und runden oft auf“, sagt der ehemalige Bergarbeiter.

In den vergangenen Jahren seien die Preise zudem sehr stabil gewesen. Der Ansturm auf die Bäume wurde immer größer. Am Freitag des Verkaufswochenendes warteten schon früh die ersten Menschen vor dem Schlosseingang. Die Vorsitzende des Fördervereins Schloss Sythen, Christine Henning, ist sich sicher: „Wenn eine Familie Kinder hat, ist der Weihnachtsbaum so ziemlich das letzte, was gestrichen wird.“

Bis zu 380 Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in anderthalb Tagen am Schloss Sythen verkauft. Die Weihnachtsbäume werden in diesem Jahr etwas teurer.
Bis zu 380 Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in anderthalb Tagen am Schloss Sythen verkauft. Die Weihnachtsbäume werden in diesem Jahr etwas teurer. © Förderverein Schloss Sythen

Das sieht Günter Hessing vom Raiffeisenmarkt Haltern genauso. „Die Tradition bleibt nach wie vor bestehen, jeder möchte gerne einen duftenden Weihnachtsbaum haben. Dementsprechend lohnt sich der Weihnachtsbaumverkauf weiterhin“, sagt er.

Allerdings sieht Hessing auch mögliche Probleme auf Privathändler zukommen: „Für die kleineren Weihnachtsbaumverkäufer wird es sehr schwer, da sie die Weihnachtsbäume nicht in den großen Mengen einkaufen können.“

Der Preisanstieg bleibt jedoch moderat. Das betont auch Arne Lennart Dahm von Blumen Haunert. „Unsere Preise mussten wir zur Freude unserer Kunden nur sehr geringfügig anpassen.“ Beim Hagebaumarkt Frieling bewegen sich die Preise laut Marktleiter Ralf Schürenkamp sogar noch auf demselben Niveau wie 2022.

Das Schloss Sythen darf sich trotz des leichten Preisanstiegs wohl also auf einen gut besuchten Weihnachtsbaumverkauf freuen. Stattfinden wird dieser am Freitag (8. Dezember) von 13 bis 18 Uhr und Samstag (9. Dezember) von 10 bis 12 Uhr.

Zum Weihnachtsbaumverkauf gehört auch wieder ein kleiner Weihnachtsmarkt. „Das ist zu einer Tradition in Sythen geworden“, betont Christine Henning. Neben Glühwein, Bratwurst und selbstgemachten Handwerkswaren bekommen die Sythener auch Unterhaltung von der Blasmusik geboten.

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