Gerade fliegen die Bienen von Udo Pfingst in Lehmbraken nur, um Wasser zu besorgen, damit sie das noch vorhandene Festfutter aufweichen können. Aber sobald sich die Herbstsonne zeigt und es trocken ist, dann summt und brummt es wieder in seinem Garten und in der Nachbarschaft. Das liegt daran, dass die Insekten hier auch im bevorstehenden Winter reichlich Nahrung finden.
Landwirt Heiner Wessel hat auf dem Feld, das an das Grundstück von Udo Pfingst angrenzt, dafür gesorgt, dass ein Meer von Sonnenblumen sich gen Licht reckt. Hier finden die Bienen Pollen und Nektar, was im Oktober nicht immer selbstverständlich ist. Bevor die kalten Herbsttage beginnen, müssen sie sehr fleißig sein, denn um den Winter zu überleben, benötigt ein Bienenstock ganze 10 bis 15 kg Futter.
Weil nur gut ernährte und gesunde Völker qualitätsvollen Honig liefern, freut Udo Pfingst die leuchtende Nahrungsquelle für seine Bienen in der Nachbarschaft. „Wir sind gute Partner“, sagt er über den Kontakt zu Heiner Wessel, zu dessen Kunden er zählt. Oft holt sich der Imker seine Kartoffeln auf dem Hof an der Freistraße 65 in Uphusen, die dort direkt vermarktet werden. „An 365 Tagen im Jahr“, schmunzelt Udo Pfingst.
Boden wird aufgewertet
Die Zwischenfrucht hat der Sythener Landwirt auf dem Feld am abgebundenen Teil der Dorfstraße angebaut, um den Boden aufzuwerten. Auch Ramtillkraut, Rauhafer und Senf gehören zu der ausgebrachten Mischung. Laut Landwirtschaftskammer NRW ist „der Zwischenfruchtanbau, ob zur Futtergewinnung oder als Gründüngung, eine der wichtigsten Agrarumweltmaßnahmen im Ackerbau“. Die Zwischenfrüchte bringen laut Heiner Wessel unter anderem Humus in den Boden und binden gleichzeitig Reste von Dünger.
Gleichzeitig ist die Sonnenblumenmischung gerade ein Paradies für Bienen, die wiederum zur Erhaltung unserer ökologischen Vielfalt beitragen.

Diese werden übrigens mit einem Trick von den Pflanzen angelockt. Laut Forschung beginnen Bienen und andere Insekten schon früh morgens mit dem Sammeln von Pollen und Nektar. Wenn Bienen zu dieser Zeit die Wahl zwischen ost- und westwärts gerichteten Blüten haben, könne man Kurioses beobachten. Denn dann bevorzugen sie Pflanzen, deren Blüten nach Osten gerichtet sind.
Diese Vorliebe der Insekten kennen wohl auch die Sonnenblumen (Helianthus). Daher „blicken“ alle reifen Blüten dieser Pflanzen stets nach Osten. So ist das auch am trüben Donnerstagmittag in Sythen. Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, blicken alle Blumen auf dem Feld von Heiner Wessel in östliche Richtung und leuchten auch ohne Sonne um die Wette.
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