Schweinefleisch muss für alle in Haltern ein teures Luxusgut werden
Meinung
Spätestens seit den Skandalen bei Tönnies wird wieder über den Fleischkonsum der Deutschen gesprochen. Der ist zu hoch, findet unsere Autorin, Fleisch zu essen muss zur Ausnahme werden.
Sie quieken, grunzen fröhlich und schnuppern an einem, wenn man sich vorsichtig nähert – Schweine. Wenn die Tiere in ihren Boxen herumtollen, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie sie nur wenige Wochen später als Nackensteak im Kühlregal liegen. Dort werden sie dann hundertfach von Kunden gekauft, denen es eigentlich egal ist, wie die Tiere gelebt haben.
Denn auch wenn nach jedem Fleischskandal alle erschrocken beteuern, wirklich mehr auf Herkunft und Qualität achten zu wollen, nur um am Ende wieder zum billigsten Steak zu greifen. Oft bekommt man dann zu hören: „Aber sonst können wir uns kein Fleisch mehr leisten.“ Und genau das ist der springende Punkt. So sollte es sein. Schweinefleisch muss zum Luxus werden.
Die Esskultur muss sich drastisch verändern. Statt jeden Tag zweimal Fleisch zu essen, wäre das eben nur alle zwei Wochen drin. Dann aber in hoher Qualität und zu den besten Haltungsbedingungen. So schmeckt das Fleisch nicht nur besser, man kann es auch mit gutem Gewissen und Respekt vor dem Tier genießen.
Den hohen Preis für Bio oder vergleichbare Haltungen müssen wir bereit sein zu zahlen. Denn was immer wieder vergessen wird: Die niedlichen Schweine im Stall lassen ihr Leben und sterben, nur damit wir sie essen können.