Die neue Naturkita „Senfkorn“ in Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde möchte am 1. August eröffnen. Ihr neues Domizil sind die Katharinenhöfe in Hamm-Bossendorf zwischen Wesel-Datteln-Kanal und Flaesheimer Straße. Dort aber wird noch emsig gebaut. „Wir stehen ständig in Kontakt mit dem Bauherrn und auch mit dem Kita-Träger“, bestätigt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier. Jugendamt und Eltern sind schon ein wenig nervös.
Denn das mehrstöckige Haus, in dem die Kita ihren Platz finden wird, ist noch ein Rohbau. Deutliche Fortschritte waren in den letzten Monaten kaum zu erkennen. Nach wie vor aber hofft das städtische Jugendamt, dass der Termin gehalten werden kann.
Aber, so sagt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier, es handele sich um ein anspruchsvolles Ziel. Deshalb weist die Stadt bereits jetzt die Eltern, die ihr Kind für die neue Einrichtung angemeldet haben, darauf hin, dass zwar die Eröffnung für den 1. August vorgesehen ist, aber nicht garantiert werden kann. Der Start ist bereits zwei Mal wegen Bauverzögerungen verschoben worden.
Übergangslösung suchen
Falls kurz vor Beginn des neuen Kindergartenjahres absehbar wird, dass der Termin nicht gehalten werden kann, will die Stadt mit dem Träger nach einer Übergangslösung suchen.

In der künftigen Kita „Senfkorn“ ist Platz für 55 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren (davon 16 U3-Plätze). Gruppenräume in der klassischen Form und eine feste Gruppenzugehörigkeit soll es nicht geben. Stattdessen plant der Träger thematisch zugeordnete Bildungsräume.
„Jetzt geben wir Vollgas“
Zum ersten Mal baut ein Investor für die Stadt eine Kindertagesstätte. Anfang Februar 2023 hatte Michael Hiesgen der Stadt bestätigt, dass die Arbeiten im Zeitplan lägen und der Eröffnungstermin nicht gefährdet sei. Davon geht er immer noch aus, wie er in einem Gespräch mit unserer Redaktion sagt.
Die Frostperiode habe zu Verzögerungen geführt, aber „jetzt geben wir Vollgas!“ Inzwischen seien die Fenster geliefert und der Innenausbau habe begonnen. Das Zeitfenster sei eng, „aber ich gebe den Termin im August nicht auf“, betont Michael Hiesgen, einer von drei Geschäftsführern der Katharinen Bau GmbH.
Die Kita hat aktuell Vorrang vor dem weiteren Ausbau der Wohnungen in dem mehrstöckigen Haus. „Die Wohnungen werden zum 1. August nicht bezugsfertig sein, aber die Kita ist bis dahin betreuungsfähig“, versichert Michael Hiesgen. Er gehe nicht davon aus, dass eine Übergangslösung nötig sein werde. Allerdings werde der Außenbereich der Kita bis dahin nicht fertig sein.

Die Katharinenhöfe haben den Status einer Klimaschutzsiedlung, sie bestehen aus sechs Häusern. Geplant war, das Projekt mit 100 Wohnungen und gewerblichen Räumen in drei Bauabschnitten zu erstellen. „Doch wir wollen unser Vorhaben beschleunigen und werden die restlichen vier Häuser in einem Abschnitt errichten.“
Wohnungen sind begehrt
Auch Gewerbe soll in die Katharinenhöfe einziehen: eine Bäckerei, eine Zahnarztpraxis und eine Demenz-WG sind gesetzt. Verhandlungen werden noch mit einem Allgemeinmediziner geführt. Mieten sich zwei Arztpraxen ein, wird es auch eine Apotheke geben.
Die Wohnungen in den Katharinenhöfen mit teils exklusiver Lage am Wesel-Datteln-Kanal bleiben im Besitz der drei Bauherren Michael Hiesgen, Johannes Stock und Lars Naumann. Die Nachfrage sei sehr groß, fünf bis zehn ernsthafte Anfragen gehen laut Michael Hiesgen wöchentlich ein.
24 Plätze in Demenz-WG
Die Demenz-WG entsteht in einem der sechs Quartiershäuser, Träger ist die APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen. 24 Plätze in drei Wohngemeinschaften werden geschaffen. Ein selbstbestimmtes Wohnen in einer familienähnlichen, behüteten Umgebung soll hier möglich sein.
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