Der Ketteler Hof hatte gerade prominenten Besuch: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst lud seine Patenkinder in den Freizeitpark ein und schenkte ihnen einen vergnüglichen Nachmittag inmitten der famosen Spielanlagen. Als sehr freundlich und zugewandt hätten die Mitarbeitenden des Ketteler Hofes den hochrangigen Politiker erlebt, erzählt Christian Wessels, Mitglied der Geschäftsführung und Projektleiter.
Während des medienwirksamen Termins gingen die Arbeiten auf dem höchsten Punkt des Freizeitparkes weiter.
Denn hier entsteht eine einzigartige Wasserlandschaft. Christian Wessels zeigt über das Areal und erklärt ein Novum: „Neuheiten im Park sind gewöhnlich zu Beginn einer Saison fertig, hier aber bauen wir nun die ganze Saison über weiter.“ Kleine und große neugierige Besucherinnen und Besucher finden das sogar spannend.
UV-Licht reinigt Wasser
Die Geschäftsführung entwickelt zusammen mit kreativen und handwerklich versierten Mitarbeitenden nach eigenen Ideen eine Wasserlandschaft unter anderem mit Nebelinsel, Prielbuchtdelta, Ebbe- und Flut-Simulation. „Es ist ein umfangreiches Projekt, das erst zur nächsten Saison fertig sein wird“, kündigt Christian Wessels an.

Kinder werden ihren Spaß haben, wenn - ausgelöst durch Bewegungsmelder - Wasser von unten nach oben spritzt oder aus der Höhe auf sie niederfällt, wenn Palmen mit besonderen Lichteffekten für Überraschungsmomente sorgen. „Wir haben allein zwei Kilometer Wasserleitungen verlegt“, erklärt Christian Wessels.
Außerdem wurden beispielsweise sieben Meter tiefe Löcher für die Technik ausgehoben. Denn das Wasser bewegt sich in einem Kreislauf, es wird über UV-Licht ohne Einsatz von Chemie gereinigt und wieder durch die Wasserlandschaft geschickt. „Für dieses Projekt betreiben wir einen Wahnsinns-Aufwand, aber es ist auch wahnsinnig gut“, verspricht der Geschäftsführer.

Fast schräg gegenüber unter alten Bäumen wurde zur aktuellen Saison ein neuer Abenteuer-Spielplatz, gebaut nach eigenen Ideen und denen einer sauerländischen Firma, freigegeben. Auf unterschiedlichen Wegen und Brücken und über mehrere Ebenen können Kinder hier von Turm zu Turm klettern und ihren Inspirationen folgen. Alles ist aus Holz und mit viel Phantasie gebaut.
Anfänger wie Profis sollen hier spannende Abenteuer erleben.
Wilder Westen in Lavesum
Gut fünf Minuten Fußweg entfernt erreichen Freizeitpark-Besucher den Wilden Westen. „Wir haben einen hochwertigen Bahnhof im Westernstil gebaut“, erklärt Christian Wessels. In der überdachten Bahnstation läutet Gerd Wilms die Glocke: Der Zug ist abfahrtbereit für zwei Runden durch das ehemalige Wichteldorf. Hier entsteht noch ganz viel, wie Christian Wessels erzählt. In der neuen Westernstadt werden die Kinder künftig vom Bahnhofsgebäude rutschen oder vom Balkon auf ein Luftkissen springen können. „Weitere Arbeiten werden im Winter folgen.“ Auch hier gilt: Alles selbst entwickelt und hochwertig gebaut.

Bislang galt, in jeder Saison mit einer Neuigkeit das Interesse der kleinen und großen Besucher zu wecken. „Wir müssen jetzt jedoch auch daran denken, Altes neu zu entwickeln und zu gestalten“, sagt Christian Wessels. So ist beispielsweise der alte Märchenwald verschwunden, nicht nur, weil im Winter die Mäuse die Kostüme angeknabbert hatten.
Der Ketteler Hof ist schließlich auch deshalb so beliebt, weil er immer wieder mit Neuigkeiten überrascht und dabei dem Grundgedanken des freien Spielens und der motorischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen stets treu bleibt.
Online-Ticket hat sich bewährt
Mit dem Ende der Sommerferien neigt sich allmählich auch die Freiluftsaison dem Ende entgegen. Bezüglich der Besucherzahlen bewege man sich, so Christian Wessels, auf dem Vorjahresniveau. „Wir sind sehr zufrieden.“ Auch mit dem neuen System, Eintrittskarten ausschließlich online zu verkaufen. So ist der Park nie zu voll, auch sind genügend Parkplätze verfügbar und niemand muss - wie sonst oft geschehen - wegen eines überfüllten Parks bedauerlicherweise abgewiesen werden. Nach einem Ansturm zu Beginn der Saison hatte es Ärger gegeben, jetzt könne man die Tage ohne Chaos organisieren.

Bis zu 70 festangestellte Mitarbeitende hat der Ketteler Hof, hinzukommen rund 150 Aushilfen. Es gibt viel zu tun im Freizeitpark, „wir hätten gern noch Verstärkung“, sagt Christian Wessels. Aber auch hier ist es - wie überall - inzwischen schwierig, Personal zu finden.