
Aus für das Streunerkatzenprojekt: Tina Uhländer beendet ihre ehrenamtliche Arbeit aus gesundheitlichen Gründen. Das ist ein herber Rückschlag für den Tierschutz in Haltern. Die 45-Jährige hat sich überwiegend für herrenlose Katzen eingesetzt, galt als feste Institution, wenn es um den Katzenschutz ging.
Es mag viele Bürger geben, die hilflosen Katzen helfen und sich so punktuell einbringen können. Das große Loch, das Tina Uhländer hinterlässt, können sie nicht stopfen.
Großes Tierleid droht
Niemand wird das Streunerprojekt fortführen. Damit sind der unkontrollierten Vermehrung der Tiere, die nun nicht mehr eingefangen und kastriert werden, Tür und Tor geöffnet. Das bedeutet zugleich großes Tierleid. Die verwilderten Katzen, wegen ihrer Scheu meistens nicht vermittelbar, sind oft krank und unterernährt.
Tina Uhländer hat für ihre Arbeit niemals praktische oder finanzielle Unterstützung durch die Stadt erhalten. Auch hat man es hier versäumt, dem ausufernden Problem der wachsenden Zahl von Streunerkatzen mit einer Kastrationspflicht zu begegnen. Uhländer und viele andere Tierschützer fordern dies seit Jahren.
Was die Stadt nicht vollbracht hat, ordnet nun der Kreis an. Seit 1. Juli gilt die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Die Halter frei laufender Katzen müssen ihre Tiere „fortpflanzungsunfähig machen lassen“. Und im Halterner Rathaus muss für die Umsetzung dieser Verordnung Sorge getragen werden. Zum Schutz frei lebender Katzen.
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