Tabea und Jörn suchen tagelang nach vermisstem Kater Nachbar hat Fin im Wald ausgesetzt

Wo ist Kater Fin? Nachbar setzt entlaufenes Tier im Wald aus
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Die Hoffnung ist groß, dass Kater Fin noch lebt. „Er ist ein guter Jäger“, sagt Jörn Zobe aus Haltern. Gemeinsam mit seiner Freundin Tabea Korst sucht er schon seit Tagen nach dem Freigänger.

Am 8. Juli hat das Paar seinen Kater zuletzt gesehen. Fin war immer schon viel draußen unterwegs. Aber normalerweise kommt er mehrmals täglich nach Hause. Über die Katzentreppe am Haus klettert der Kater auf den Balkon. Kratzt an der Tür, wenn er Hunger hat.

Aber plötzlich fehlte von Fin jede Spur. Untypisch für den Kater. „Als er jung war, war er einmal weg“, erinnert sich Jörn Zobe. Das Paar ist damals frisch in seine Wohnung am Münsterknapp gezogen. Kurz nach dem Umzug vor sieben Jahren haben sie den Kater geholt.

Kater Fin
Kater Fin hat graues Fell, ist relativ groß und wiegt ungefähr 6 Kilogramm. Wer das Tier sieht, soll sich telefonisch bei Tabea Korst melden: 0162 6047980. © privat

Fin war damals in eine Halle eingesperrt. Unter einem Regal hatte sich der junge Kater verkrochen. Mittlerweile kennt er aber seine Gegend. Und die Nachbarn kennen das Tier.

Als Fin nicht mehr nach Hause gekommen ist, haben die beiden 30-Jährigen direkt mit der Suche begonnen. Sie haben Flyer gedruckt und an die Nachbarn verteilt. Jeden Tag und vor allem nachts haben sie Fin gesucht. Ohne Erfolg.

Nachbar setzte Fin im Wald aus

Als Tabea Korst wieder unterwegs war, um weitere Nachbarn anzusprechen, kam Licht ins Dunkel. „Der Mann hat Fin auf dem Flyer erkannt“, sagt sie. Aber was er ihr dann erzählte, schockierte sie. „Er hat ihn in einer Lebendfalle gefangen und im Wald ausgesetzt. Ich war fassungslos, als er mir das erzählt hat. Ich konnte das gar nicht glauben.“

An dieser Stelle im Wald hat der Nachbar den Kater ausgesetzt.
An dieser Stelle im Wald hat der Nachbar den Kater ausgesetzt. © Screenshot

Der ältere Mann (Name der Redaktion bekannt) wohnt nur einige Straßen weiter. Und ist sich keiner Schuld bewusst, als ihn die Redaktion auf den Vorfall anspricht. Zwei Wiesel („Oder vielleicht waren es auch zwei Iltisse“) machten ihm schon seit längerer Zeit Stress. An einem Pfosten an seiner Terrasse hat er die Tiere gesehen. Maschendraht war damals noch um den Pfosten gewickelt, weil er hier etwas anpflanzen wollte.

Über den Pfosten ging es für die Wiesel direkt unter das Dach. Dort machten sie ordentlich Krach. Deswegen wollte der Mann handeln - und hat eine Lebendfalle an den Pfosten der Terrasse gestellt.

„Einen Iltis hab ich gefangen“, sagt er. Die Falle hat er in sein Auto gepackt und ist damit in den Wald gefahren. Dort hat er das Tier ausgesetzt. „Dann habe ich auf den Zweiten gewartet.“

Keiner Schuld bewusst

Es hat immer weiter auf seinem Dach gepoltert. An einem Sonntagmorgen ist die Lebendfalle zugeschnappt. Ein graues Tier saß drin. Kater Fin. „Ich hab erst gar nicht erkannt, dass das ein Kater ist.“ Außerdem sah das Tier für ihn nicht so aus, als hätte es ein Zuhause. Es hatte nämlich kein Halsband um.

Der Mann hat die Lebendfalle also wieder in sein Auto gepackt, ist zu einem Waldstück gefahren und hat den Kater ausgesetzt. „Wie sich das gehört“, sagt er. „Ich habe ihn nicht getötet. Er wird nach einiger Zeit schon wieder zurückkommen oder zu einem Bauern laufen.“

Er weist jede Schuld von sich. Der Mann hätte einfach die Klappe direkt wieder öffnen („Dann sitzt das Tier wieder unter meinem Dach“) oder zu einem Tierheim fahren können („Es war Sonntag und dafür habe ich keine Zeit“).

„Schockiert und wütend“

Als Tabea Korst ihrem Freund von der Begegnung mit dem Nachbarn erzählt hat, war auch er „schockiert und unfassbar wütend“. Schnell haben sie angefangen, in dem Waldgebiet nach Kater Fin zu suchen. Den genauen Punkt hat der Mann ihnen mitgeteilt.

„Es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, sagt Jörn Zobe. Das Paar hofft, dass der Kater schon zu einem Wohngebiet gelaufen ist. Wer Fin sieht, wird gebeten, sich direkt telefonisch zu melden: 0162 6047980. Wichtig: Einfangversuche sollten vermieden werden, da der Kater dann weiter weglaufen könnte.

Solange verteilen Tabea und Jörn weiter ihre Flyer und hoffen, Kater Fin bald wieder in die Arme schließen zu können.

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