
Anhänger und Mandatsträger der CDU wie Josef Hovenjürgen (v., 2.v.r.) jubeln bei der CDU-Wahlparty nach der Bekanntgabe der ersten Wahlprognose um 18 Uhr. © picture alliance/dpa
Josef Hovenjürgen gewinnt den Wahlkreis 71: „Das ist ein schöner Abend!“
Landtagswahl 2022
Ein guter Tag für die CDU in NRW, ein guter Tag für Josef Hovenjürgen. Er hat den Wahlkreis 71 gewonnen. Freudestrahlend lag er seinen Parteifreunden in Düsseldorf in den Armen.
Josef Hovenjürgen aus Haltern am See geht als Sieger vom Platz. Mit 44,47 Prozent der Erststimmen holte er souverän den Wahlkreis 71 und sicherte sich damit wieder ein Landtagsmandat. In Haltern, Dorsten, Polsum, Ahsen und Ostleven konnte er die meisten Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen. In Haltern erhielt er 46 Prozent, in Dorsten 43,02 Prozent der Stimmen.
Die Auszählung verfolgte Josef Hovenjürgen im Garten der CDU-Landeszentrale in Düsseldorf an der Seite von Bauministerin Ina Scharrenbach und weiteren Mitgliedern der Landesregierung. „Es ist ein schöner Abend. Das Ergebnis meiner Partei und auch mein persönliches im Wahlkreis erfüllt mich mit Stolz. Ich bin den Wählerinnen und Wählern sehr dankbar, jetzt geht es darum, Zukunft zu gestalten.“
Hovenjürgen zur FDP: „Das haben die Liberalen nicht verdient“
Auf die Frage, welche Koalition er favorisiere, hielt er sich bedeckt: „Wir werden mit allen demokratischen Parteien im Landtag sprechen, um den für NRW besten Weg zu gehen.“ Auf einen Koalitionspartner wollte er sich nicht festlegen lassen, das schlechte Abschneiden der FDP bedauert er aber. „Das haben die Liberalen nicht verdient.“
Hovenjürgen fuhr am Abend noch von Düsseldorf nach Haltern. Zwischendurch übermittelte er bereits per Telefon Grüße und dankte allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für die großartige Unterstützung.
Maja Wischnewski: „Grüne sprechen Themen der Zeit an“
So richtig Lust, das Resultat der Wahl zu feiern, hatten auch die Grünen. Maya Wischnewski hat es zwar nicht in den Landtag geschafft, aber sie sei dennoch glücklich, sagte sie gegenüber unserer Zeitung. „Die Grünen konnten das Stimmen-Ergebnis verdreifachen.
Das zeigt doch, dass wir die Themen der Zeit ansprechen und die Menschen in NRW uns zutrauen, dass wir diese auch angehen.“ 2017 wären die Grünen fast aus dem Landtag geflogen.
Maya Wischnewski macht nun zunächst einmal weiter als Kommunal- und Kreistagspolitikerin, kann sich aber durchaus vorstellen, noch einmal für den Landtag zu kandidieren.
SPD: „Eine echte Alternative zu Hovenjürgens Politik“
Weniger euphorisch, aber keineswegs verzagt ist Sandy Meinhardt (SPD) aus Dorsten. Natürlich hätte sich die SPD Thomas Kutschaty als neuen Ministerpräsidenten gewünscht. Das Ergebnis im Wahlkreis 71 sieht sie trotz allem positiv: „Ich finde, wir haben in diesem Wahlkreis gut abgeschnitten und gezeigt, dass wir eine Alternative zu Hovenjürgens Politik sind.“
Die SPD-Verbände des Wahlkreises würden auch in Zukunft eng zusammenarbeiten. Sandy Meinhardt ist auf jeden Fall sehr ambitioniert, in der Politik präsent zu bleiben. Die Kandidatur soll keine Eintagsfliege sein.
Dr. Daniel Zerbin (AfD) hat es voraussichtlich in den Landtag geschafft. Mit seinem Abschneiden im Wahlkreis und in seiner Heimatstadt Dorsten sei er sehr zufrieden. „Ich freue mich, dass ich wohl in den Landtag komme. Das Ergebnis meiner Partei ist allerdings nicht gut“, kommentierte Zerbin das Wahlergebnis. Die AfD müsse sich neu aufstellen und anders präsentieren.
Mit 65,4 Prozent Wahlbeteiligung (Haltern) beziehungsweise 56,26 Prozent (Dorsten) haben die Parteien einen Großteil der Wahlberechtigten trotz des verlockend schönen Ausflugswetters an die Wahlurnen bringen können. Allerdings hatte ein großer Teil zuvor schon von der Briefwahl Gebrauch gemacht.
Sowohl in Dorsten als auch in Haltern verlief der Wahltag ruhig, es gab keine Zwischenfälle.
Haltern am See ist für mich Heimat. Hier lebe ich gern und hier arbeite ich gern: Als Redakteurin interessieren mich die Menschen mit ihren spannenden Lebensgeschichten sowie ebenso das gesellschaftliche und politische Geschehen, das nicht nur um Haltern kreist, sondern vielfach auch weltwärts gerichtet ist.

Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
