Josef Hovenjürgen hat seinen Wahlkreis wiederholt gewonnen. Nun bleibt abzuwarten, welche Rolle er künftig in Düsseldorf spielen wird.

Josef Hovenjürgen hat seinen Wahlkreis wiederholt gewonnen. Nun bleibt abzuwarten, welche Rolle er künftig in Düsseldorf spielen wird. © picture alliance / Roland Weihrauch/dpa

Ein Sieg für Josef Hovenjürgen: Alles andere wäre überraschend gewesen

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Josef Hovenjürgen sicherte sich sein Landtagsmandat, was aber nicht wirklich überrascht. Galt er doch neben seinen politisch relativ unerfahrenen Konkurrenten schon vorab als Favorit.

Haltern, Dorsten

, 15.05.2022, 22:15 Uhr / Lesedauer: 1 min

Wieder im Landtag: Die Parteifreunde werden Josef Hovenjürgen dafür feiern. Satte 46 Prozent Erststimmen in Haltern und gut 43,02 Prozent in Dorsten sind ein klares Votum für einen Kandidaten, der über 20 Jahre politische Erfahrung auf Landesebene in die Waagschale werfen konnte und dem die Wählerinnen und Wähler deshalb scheinbar einiges zutrauen. Inzwischen ist er ein siegverwöhnter Kandidat, nur einmal, 2012, musste er sich geschlagen geben (rückte aber dennoch über die Landesliste nach).

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Alles andere als ein Sieg wäre allerdings auch eine Überraschung gewesen. Der neu zugeschnittene Wahlkreis versammelt eine hauptsächlich konservative Wählerschaft. Die mobilisierte der Halterner auf verschiedenen Kanälen und durch intensiven Straßenwahlkampf bis zur letzten Stunde. Insgesamt aber wirkte der Wahlkampf 2022 eher mau und vermochte die Wählerschaft nicht wirklich zu elektrisieren.

Dem politisch routinierten Hovenjürgen standen Kandidaten ohne viel Erfahrungen gegenüber. Auch das hat ihm zu diesem deutlichen Wahlergebnis verholfen. Doch gerade seinen jungen Mitbewerbern gebührt größter Respekt. Sie haben sich couragiert und selbstbewusst auf einen chancenlosen Wettstreit eingelassen. Sie wollen Zukunft mitgestalten und man kann nur hoffen, dass sie sich von ihrer persönlichen Wahlniederlage nicht entmutigen lassen.

Welche Rolle der einst treue Laschet-Anhänger Josef Hovenjürgen nun künftig in Düsseldorf spielen wird, bleibt abzuwarten. Ebenso seine Haltung zur neuen Koalition. Vor der Wahl hatte er gesagt, er würde am liebsten das schwarz-gelbe Bündnis fortsetzen. Ob er sich auch mit Grün anfreunden kann?