Jecken stürmten das Josefshaus beim KFD Karneval
St. Sixtus
Unter dem Motto „Heute trifft sich Mann und Frau, Helau“ haben am Dienstagabend die Jecken das Halterner Josefshaus gestürmt. Und das Programm traf genau die Lachmuskeln der Gäste.

Das KFD-Team eröffnete in hellblauen Shirts die Sitzung im Josefshaus. © Horst Lehr
Hetty Surholt, Sprecherin des KFD-Teams der Gemeinde St. Sixtus, freute sich über ein volles Haus: „Mit 95 Gästen sind wir restlos ausverkauft.“
Surholt, die auch die Theatergruppe leitet, hatte schon im Sommer mit dem aus 13 Damen und drei Herren bestehenden Ensemble, zu dem auch Diakon Walter van Endern gehört, mit der Sketchauswahl begonnen. Nach der Adventszeit ging es in die „heiße“ Probenphase, die am Vorabend mit einer gelungenen Generalprobe endete. Herausgekommen ist ein abendfüllendes Sketchprogramm aus rund 15 Stücken voller karnevalistischer Höhepunkte.
Rockiger Auftakt
Zu den Klängen von „Rock mi“ formierte sich die Theatergruppe pünktlich um 19.11 Uhr in hellblauen Shirts zum Gardetanz auf der Bühne und schon beim Narrenruf „Haltern hellblau“ war das Publikum auf Betriebstemperatur. „Morgen werdet ihr alle eure Lachmuskeln spüren“, warnte Surholt die Gäste und erklärte lachend: „Auf den Stühlen ist kein Klebstoff, ihr dürft aufstehen und mitschunkeln“. Und schon beim ersten Sketch zeigte sich der jecke Spürsinn der Truppe: Eine ältliche Bäuerin rührte missmutig in einem Butterfass und schaute gelangweilt auf die verschiedenen Angebote einer Dessousverkäuferin. Selbst als diese ihr einen hautengen sexy Bodysuit zeigte, hieß es aber nur lapidar: „Bis ich den anhabe, wird mir ja die Milch sauer“. Doch als die Verkäuferin Pillen zur Stärkung der Manneskraft anbot, riss die Bäuerin ihr diese aus der Hand und rief sofort ihren Mann herbei.
KFD Karneval in St. Sixtus
Diakon Walter van Endern spielte danach in hinreißender Manier einen technikverrückten Ehemann, der zuerst mit einem futuristischen Laubsauger auch die letzten Schmutzpartikel in der Küche entfernte, um danach stolz seiner Frau ein neues Küchengerät zu präsentieren, indem er sogar eine Socke gar kochen wollte. Die speziellen Vorzüge dieses Geräts wurden danach zur Melodie des Songs „Ti amo“ besungen.
Polonäse durch den ganzen Saal
Die Programmpause nutzten die Gäste zu einer ausdauernden „Polonaise Blankenese“ durch den Saal, um danach ein verliebtes Ehepaar auf einer Parkbank zu beobachten. Dabei spielten sich dramatische Szenen ab, an deren Ende die Ehefrau laut weinend schrie: „Du liebst mich nicht mehr“. Das gab dem genervten Ehemann den Rest, und er verließ fluchtartig die Bank. Doch alles war nur gespielt, denn kaum war ihr Mann außer Sichtweite, rief die Frau: „Ludger, er ist endlich weg!“. Und sie nahm ihren bis dahin versteckten Geliebten in die Arme.
Auch DJ Andreas Narr lief zur Höchstform auf. Zu den Klängen von „Rucki zucki“ und „Die Hände zum Himmel“ klatschte das Publikum um die Wette und feierte die Darsteller mit immer wieder neuen „Raketen“.
Der Höhepunkt des Abends war das letzte Stück, indem zwei als Flugenten kostümierte Damen am Himmel flogen. Einer der Vögel litt an kolossaler Flugangst und brachte mit möglichen Turbulenzen, drohendem Herzinfarkt und der Gefahr einer verirrten Kugel eines Jägers immer wieder neue Argumente für eine vorzeitige Landung vor. Der zweite Vogel lies das alles nicht gelten und forderte nur zum Weiterfliegen auf. Während dessen positionierte sich dann doch tatsächlich ein Jäger auf der Bühne und holte beide mit einem sicheren Schuss unter dem Jubel der Zuschauer vom Himmel.