
Carla Paul kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit und das Beschwerdemanagement beim RVR Ruhr Grün. © Anne Schiebener
Jägerin, Försterin, Pressesprecherin: Carla Paul ist die Neue in der Haard
RVR Ruhr Grün
Carla Paul will den Menschen den Wald näherbringen. Sie macht die Öffentlichkeitsarbeit für den RVR - eine Stelle, die es erst seit kurzem gibt. Langfristig hat sie aber einen anderen Traum.
Schon als kleines Mädchen hat Carla Paul viel Zeit in der Natur verbracht. „Ich bin im Wald groß geworden“, sagt die 27-Jährige und grinst. Über sechs Generationen waren die Männer in ihrer Familie Förster. Auch Carla Paul hat es in das Berufsfeld verschlagen. Sie arbeitet jetzt als Pressesprecherin für den RVR Ruhr Grün.
Dem ist ein Studium in Forstwirtschaft vorausgegangen, darauf folgte der Master mit dem Schwerpunkt „Urbanes Baum- und Waldmanagement“. Zudem ist sie staatlich geprüfte Försterin. Seit November 2021 macht Carla Paul die Öffentlichkeitsarbeit für den RVR Ruhr Grün - eine Stelle, die es so vorher nicht gab.

Kilometerweiter Blick über die Wälder: Auf dem Feuerwachturm ist Carla Paul besonders gern. © Anne Schiebener
Besonders Haltern, Dorsten und andere Städte in der Region haben es ihr angetan. „Es ist nicht zu urban, wie zum Beispiel in Dortmund oder Duisburg“, sagt Carla Paul. Ihr Lieblingsort in der Haard ist der Feuerwachturm. „Da hat man wieder eine ganz andere Perspektive auf den Wald.“
„Der Wald hat im Ruhrgebiet einen ganz anderen Stellenwert“
In ihrem Job möchte Carla Paul vor allem eines: den Menschen den Wald näher bringen. Dafür hat es die 27-Jährige nach Haltern am See in die Haard verschlagen. Gebürtig kommt sie aus Hessen. „Der Wald hat im Ruhrgebiet einen ganz anderen Stellenwert“, sagt Carla Paul.
Während es in Hessen viel Wald, aber wenig Menschen gibt, ist es in Nordrhein-Westfalen umgekehrt. Hier gibt es viele Menschen in den Wäldern. Die Leute haben dadurch einen ganz anderen Bezug zum Wald, meint Carla Paul.
Und der muss vielen Ansprüchen von der Gesellschaft gerecht werden. „Alle Leute wollen Brennholz aus der Region - nachhaltig. Aber der Wald hat seine Kapazitäten“, sagt Carla Paul. „Gleichzeitig haben Bürger Angst, dass wir den ganzen Wald abholzen. Dabei wollen wir dem Wald nur Gutes tun. Das muss man erst mal alles unter einen Hut bekommen.“
Aber gerade die kritischen Menschen von der Arbeit der Förster im Wald zu überzeugen und verständnisvolle Rückmeldungen zu erhalten, das macht Carla Paul am meisten Spaß an ihrem Job.
In weiter Zukunft sieht sie sich aber ganz klassisch als Försterin. „Irgendwann möchte ich mein eigenes Revier haben“, sagt die 27-Jährige. „Aber nach meinem Studium wollte ich erst einmal andere Bereiche kennenlernen. Den Job der Försterin kenne ich ja.“
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
