Investor übernimmt Pro Büro und Kopier GmbH in Haltern So geht es mit der Filiale weiter

Investor übernimmt Pro Büro und Kopier GmbH auch in Haltern
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An 14 Standorten der Pro Büro und Kopier GmbH, darunter auch eine Filiale in Haltern, hatten über 70 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz gebangt. Im März war der vorläufige Insolvenzantrag gestellt worden. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Juni am Dortmunder Amtsgericht stand dann bereits der neue Eigentümer des Unternehmens fest.

Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind von der BBL Brockdorff Rechtanwaltsgesellschaft in Dortmund teilte jetzt auf Anfrage mit, dass mit dem Detmolder Unternehmen buero.de ein Investor gefunden werden konnte, der die bisherigen Standorte weiterführt „und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine weitere berufliche Perspektive bietet“.

„Erfolgreicher Partner“

„So schnell einen so potenten und erfolgreichen Partner zu finden, ist gerade im stationären Einzelhandel selten. Dies ist ein großartiger Sanierungserfolg“, resümierte Bauernfeind. Damit bleibt die Filiale in der Rekumer Straße, die „Verbrauchsmaterialien rund um den Schreitisch“ sowie Spielsachen führt, geöffnet. Alle Mitarbeiter werden laut Bauernfeind übernommen.

Keine Einigung mit Vermieter

Für die Mitarbeiter der Filiale in Dorsten gibt es in ihrem bisherigen Geschäft allerdings keine berufliche Zukunft. Wie Bauernfeind erklärte, wolle der Vermieter sich „neu orientieren“. Offenbar kommen die Vertragspartner aber auch beim Mietpreis nicht auf einen gemeinsamen Nenner.

Vorstandsvorsitzender der buero.de AG ist Markus Schön. Im vergangenen Jahr hatte er sich vergeblich um die Übernahme von 47 Standorten der damals ebenfalls insolventen Galeria Karstadt Kaufhof bemüht. Zum Kerngeschäft von büro.de zählt der Online-Vertrieb von Schreibwaren und Büroartikeln.

Mehrere Übernahmen

Nach Übernahmen von Einzelhandelsgeschäften im Frankfurter Raum und Bayern will der Vorstandschef nun auch in Nordrhein-Westfalen expandieren. „Diesen Weg gehen wir, weil wir überzeugt sind, dass der stationäre Einzelhandel eine Zukunft hat“, teilte Schön mit. „Menschen kaufen bei Menschen. Einen Montblanc, aber auch den ersten Schulfüller oder einen Schulranzen kauft man nicht online. Da wird Beratung gesucht.“ Buero.de wolle im stationären Fachhandel wachsen, hieß es weiter.

Die Anfänge der buero.de reichen bis in die 1990er-Jahre zurück. 2021 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Vorstandsvorsitz Markus Schön übernahm. „Die Gruppe wächst aus eigener Kraft und durch Zukäufe sehr stark. Zu dem Verbund zählen neben stationären Bürobedarfsgeschäften und dem eCommerce u. a. auch eine Immobiliengesellschaft, ein 1968 gegründeter Vermögensverwalter und eine gemeinnützige Stiftung, die sich um sozial benachteiligte Kinder kümmert“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Hintergrund für das Insolvenzverfahren der „Pro Büro und Kopier Gmbh“ seien fehlende Aufholeffekte nach den Umsatzeinbußen während der Corona-Pandemie, Lieferschwierigkeiten auf Seiten von Lieferanten und das im stationären Einzelhandel generell zögerliche Kaufverhalten der Kunden gewesen, erläuterte Insolvenzverwalter Bauernfeind.

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