Ein Haus in zentraler Lage in Haltern wird demnächst zwangsversteigert.

Ein Haus in zentraler Lage in Haltern wird demnächst zwangsversteigert. © Anne Schiebener

Innenstadtnähe: Leerstehendes Haus in Haltern wird zwangsversteigert

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Ein leerstehendes Haus in Haltern wird bald zwangsversteigert. In 5 Gehminuten erreicht man vom Objekt das Stadtzentrum. Allerdings ist das Gebäude energetisch eine Katastrophe.

Haltern

, 09.09.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit 2016 steht ein Einfamilienhaus an der Römerstraße 53 in Haltern am See leer. Das könnte sich demnächst ändern. Das Gebäude soll im Oktober im Amtsgericht in Marl zwangsversteigert werden.

Am 14. Oktober um 11 Uhr kommt das Einfamilienhaus mit Garage unter den Hammer. Das Grundstück erstreckt sich auf eine Fläche von 546 Quadratmeter. Das zweigeschossige, frei stehende Gebäude misst rund 160 Quadratmeter Wohnfläche. Es ist voll unterkellert, das Dachgeschoss ist nicht ausgebaut.

Von außen machen Haus und Vorgarten einen gepflegten Eindruck.

Von außen machen Haus und Vorgarten einen gepflegten Eindruck. © Anne Schiebener

Errichtet wurde das Haus um 1967. Unter Berücksichtigung der Modernisierungen wurde ein fiktives Baujahr von 1970 ermittelt. Von außen machen das Haus und der Vorgarten einen guten Eindruck. Der Blick ins Gebäudeinnere verrät jedoch: Es bedarf einiger Renovierungen. So funktioniert die alte Öl-Heizungsanlage nicht mehr. Ein Gasanschluss wäre möglich, allerdings führen die Leitungen nicht bis ins Haus. Ein Energieausweis liegt nicht vor.

Wärmepumpe und Fotovoltaikanlage wären möglich

Der Gutachter schlägt folgende Lösung vor: „Bei der Heizungsanlage wäre gegebenenfalls eine Wärmepumpenanlage in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage auf der Südseite der Dachfläche die bessere Heizungsvariante, als eine Gasheizungsanlage, weil zum einen das Gebäude an das öffentliche Gasnetz anzuschließen ist und zum anderen, weil die Gaspreise seit einigen Jahren kontinuierlich steigen.“

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Allerdings wurde diese Modernisierung nicht in der Wertermittlung des Gebäudes berücksichtigt. Die Preisspanne für Wärmepumpen ist hoch und kann zwischen 10.000 und 25.000 Euro liegen. Auch eine Fotovoltaikanlage kostet zwischen 6.000 und 12.000 Euro.

Ebenfalls müssten die Fenster im Erdgeschoss, die sanitären Anlagen und einige Bodenbeläge erneuert werden. Im Keller und im Erdgeschoss gibt es feuchte Stellen. Es gibt keine Dachgeschossdämmung und der Putz bröckelt an vielen Ecken und Kanten.

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„Es ist ein hoher Instandhaltungsstau erkennbar“, schreibt der Gutachter in seiner Bewertung. Insgesamt werden die Kosten dafür auf etwa 40.000 Euro geschätzt - eine neue Heizanlage und Modernisierungen ausgeschlossen.

Verkehrswert liegt bei fast 500.000 Euro

Im Gutachten wird die Restnutzungsdauer des Gebäudes auf etwa 26 Jahre geschätzt. Aufgrund des Zustandes und derzeitigen Erscheinungsbildes wird bei der Garage eine Restnutzungsdauer von circa 10 Jahren angesetzt.

Das zu ersteigernde Haus steht an der Römerstraße in Haltern.

Das zu ersteigernde Haus steht an der Römerstraße in Haltern. © Anne Schiebener

Der Bodenwert wird zum Stichtag 1. Februar 2022 auf rund 263.100 Euro geschätzt. Der Sachwert wurde mit etwa 491.500 Euro und der Ertragswert mit 465.100 Euro ermittelt. Daraus und mit den Kosten für die Instandsetzung ergibt sich ein Verkehrswert für das mit einem Einfamilienhaus mit Garage bebaute Grundstück an der Römerstraße von 481.000 Euro.

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Das komplette Gutachten mit Fotos der einzelnen Räume ist öffentlich auf der Seite des Amtsgerichts Marl ersichtlich. Die Zwangsversteigerung findet am Freitag, den 14. Oktober um 11 Uhr statt.