Am Ostersonntag um 10 Uhr feiern die Gemeinde St. Sixtus ihren vorerst letzten Gottesdienst in der Sixtus-Kirche, am Ostermontag wird das Gabelkreuz um 10.30 Uhr zur Marien-Kirche an der Gildenstraße gebracht. Der Grund sind umfangreiche und lange geplante Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche. „Wir hoffen, sie am 17. September zur Kreuztracht wieder öffnen zu können“, sagt Pfarrer Michael Ostholthoff.
Er und Maik Gerding von der Zentralrendantur erklären, was in den nächsten Monaten geschehen wird. Bevor die Arbeiten überhaupt beginnen können, muss das Kirchenschiff eingerüstet und Elemente wie Beichtstühle oder Altar, die Schaden nehmen könnten, müssen eingehaust werden. Das dauert zunächst einmal vier bis sechs Wochen, gibt Maik Gerding einen Ausblick.
Ein Spezialunternehmen kümmert sich um die Orgel. Handwerksbetriebe aus dem ganzen Münsterland sind an diesen und allen weiteren Arbeiten beteiligt.
Eine große Veränderung wird es im Eingangsbereich der Sixtus-Kirche geben. Der jetzige Windfang wird zurückgebaut und durch ein neues Glasportal, das weiter hinein in den Kirchenraum errichtet wird und hoch bis zur Orgelbühne reicht, ersetzt. „Das schafft Raum für Zusammenkünfte hinten in der Kirche und ist zugleich aus energetischer Sicht eine sinnvolle Maßnahme“, sagt Pfarrer Ostholthoff. Die Schriftenwand am Eingang wird durch eine Medienwand ergänzt, auf der aktuelle Informationen digital durchlaufen.
Der Innenanstrich gehört ebenso zu den Handwerkerleistungen. Am Seiteneingang und am Chorpodest gibt es Wasserschäden, die dringend beseitigt werden müssen. Die Planungen für die Renovierung laufen seit 2019.
„Wir haben im Kirchenvorstand Kostenschätzungen angestellt, abgewogen, ob wir uns das leisten können, und waren uns am Ende einig: Warten ist nicht der beste Ratgeber“, so Michael Ostholthoff. Material und Energie würden immer teurer, man wolle aber auch ein Zeichen setzen, dass St. Sixtus eine Zukunft habe und für die nächsten Generationen erhalten werden solle.

Die Gesamtkosten sind mit 475.000 Euro veranschlagt. Einen Teil übernimmt das Bistum Münster, der Rest wird aus Eigenkapital finanziert, erklärt Maik Gerding. Die Gemeinde habe entsprechende Rücklagen gebildet. „Die Kosten fallen erfreulicherweise deutlich niedriger aus als befürchtet“, sagt er. Die Submission, die Vergabe an die ausführenden Firmen, sei sehr positiv verlaufen.

„Unsere Pfarrkirche ist ein maßgebliches und prägendes Element unseres Stadtbildes, für die Gäste unserer Stadt ist sie ein Anlaufpunkt. Denn die Sixtus-Kirche ist ein Gebäude, in das auch Menschen hineinschauen, die mit Kirche überhaupt nichts zu tun haben – Menschen unterschiedlichster Couleur“, wirbt Pfarrer Ostholthoff für „seine“ Kirche. Kunstwerke wie die Orgel, der Hochaltar, die Fenster könnten tagtäglich betrachtet werden – allesamt Elemente, die man als Geschenke an die Stadtgesellschaft ansehen könne.
Dazu kämen kulturelle Veranstaltungen für alle, wie etwa das Konzert an jedem ersten Sonntag im Monat. „Die Sixtuskirche ist kein geschlossener Ort für die Gemeinde. Sie ist für alle da. Und das auch in Zukunft.“

Die Gottesdienste in der Pfarrkirche entfallen bis September. In den kommenden Monaten sind alle herzlich zu den Gottesdiensten in den anderen Kirchen eingeladen. Die Erstkommunion der Kinder aus St. Sixtus feiert die Familien in der Marien-Kirche.
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