2019 fischten Mitarbeiter der Gelsenwasser AG tote Fische aus der Zwischenstever.

2019 fischten Mitarbeiter der Gelsenwasser AG tote Fische aus der Zwischenstever. © Jürgen Wolter (Archiv)

In der Oder verenden die Fische – Wie sieht es an Lippe und Stever aus?

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Fischsterben wie derzeit an der Oder hat es an der Stever in Haltern auch mehrfach gegeben, wenn auch aus anderen Gründen. Wie sieht es aktuell an den Haltener Flüssen aus?

Haltern

, 17.08.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Bilder sind verstörend: In der Oder sind tonnenweise Fische verendet, die Kadaver treiben auf dem Fluss und sammeln sich in den Uferbereichen. Hier war höchstwahrscheinlich kriminelles Entsorgen giftiger Substanzen die Ursache. Aber auch das warme Wetter und ein niedriger Sauerstoffgehalt in Flüssen und Seen kann ein solches Fischsterben verursachen.

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Das mussten die Halterner in den vergangenen Jahren im Bereich der Stever häufiger erleben. Insbesondere auf der Zwischenstever zwischen Hullerner und Halterner Stausee kam es mehrfach zu einem massiven Fischsterben, zuletzt in den Jahren 2019 und 2020. Betroffen war vorwiegend der Abschnitt vor dem Wehr zum Halterner Stausee in Höhe der Gasstätten Lakeside Inn und Alter Garten.

Kritischer Zeitraum im August

Der kritische Zeitraum lag immer im August, nach besonderen Wärmeperioden. Deshalb haben wir nachgefragt: Wie sieht es in diesem Jahr an der Stever aus und könnte auch die Lippe von einem solchen Fischsterben betroffen sein?

„Probleme mit Fischsterben an der Lippe haben wir seit langem nicht mehr gehabt“, sagt dazu IIias Abawi, der Sprecher des Lippeverbandes und der Emschergenossenschaft. Der Sauerstoffgehalt und die Wasserqualität werde aber regelmäßig überprüft. Bisher gebe es damit keine Probleme.

Sechs solcher Belüftungsanlagen sind im Unterlauf der Stever installiert.

Sechs solcher Belüftungsanlagen sind im Unterlauf der Stever installiert. © Jürgen Wolter (Archiv)

Was dem Lippeverband Sorgen macht, ist der derzeit sehr niedrige Wasserstand des Flusses. „Er liegt zum Teil bereits deutlich unter dem mittleren Niedrigwasser“, sagt Ilias Abawi. In Haltern sei der Pegelstand derzeit besonders niedrig: Er liegt nur noch bei etwa einem Meter.

Immer häufiger Trockenheit und Dürre

Um die Wasserstände zu stützen, entnimmt der Verband Wasser aus den Kanälen und leitet es in die Lippe ein. „Leider müssen wir uns aufgrund des Klimawandels auf solche immer häufiger auftretenden Extreme einstellen“, sagt Ilias Abawi. „Es wird immer öfter zu extremen Hochwassern oder eben auch zu Trockenheit und Dürre kommen.“

Zuletzt kam es im August 2020 zu einem Fischsterben in der Stever.

Zuletzt kam es im August 2020 zu einem Fischsterben in der Stever. © Winkelkotte (Archiv)

„An der Stever es bisher noch keine Probleme mit verendeten Fischen gegeben“, sagt André Ziegert, Pressesprecher der Gelsenwasser AG. Das Unternehmen hatte in Kooperation mit der Stadt Haltern im August 2020 vier Belüftungssprudel im westlichen Bereich der Zwischenstever installiert, um den Sauerstoffgehalt zu verbessern. Inzwischen wurden noch zwei weitere eingebaut. „Die werden aber noch nicht gebraucht“, so André Ziegert. „Der Sauerstoffgehalt der Stever beträgt aktuell 8 mg pro Liter, das ist ein guter Wert.“

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