Vom Adventskranz bis zur großen Weihnachtstafel: Star-Florist Björn Kroner aus Haltern gibt Tipps zur weihnachtlichen Dekoration. Heute: Die Lieblingspflanze der Deutschen zu Weihnachten.

Haltern

, 13.12.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Wo kommt der Weihnachtsstern eigentlich her? Seinen Ursprung findet er tatsächlich in Mexiko. Hier wurde er 1804 von Alexander von Humboldt entdeckt und mit nach Europa gebracht. Alleine die Tatsache, dass der Weihnachtsstern aus einem südlichen, warmen Land kommt, gibt schon die ersten Hinweise darauf, wie man die eigentlich robuste Pflanze richtig pflegen sollte.

Tipp 1: Keine Weihnachtssterne kaufen, die draußen gelagert wurden

Es fängt schon beim Einkauf an. Der deutsche Winter ist nicht gerade die Jahreszeit, die jene mexikanischen Temperaturen bietet. Deshalb sollten Sie keine Pflanzen auswählen, die länger draußen in der Kälte gestanden haben. Ein Kälteschaden, auf den der Weihnachtsstern mit dem Abwurf seiner Blätter reagiert, ist da bereits vorprogrammiert.

Jetzt lesen

Beim Einkauf gerade bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sollten die Pflanzen zudem sicher und warm verpackt sein. Ich kann mich an Zeiten während meiner Lehre erinnern, da wurden die Weihnachtssterne noch zusätzlich in doppeltes Zeitungspapier eingeschlagen.

Tipp 2: Warmer und heller Standort ist wichtig für Weihnachtssterne

Auch der Standort zuhause ist wichtig. Der Weihnachtsstern mag Temperaturen etwa zwischen 15 und 22 Grad. Außerdem mögen die Pflanzen es gerne hell. Sie lieben Tageslicht. Stellt man sie auf die Fensterbank, so muss man darauf achten, dass sie keine Kälte und vor allem Zugluft abbekommen. Das mögen sie gar nicht.

Der Weihnachtsstern eignet sich für die Dekoration der großen Weihnachtstafel.

Der Weihnachtsstern eignet sich für die Dekoration der großen Weihnachtstafel. © Yves Sucksdorff

Warme Heizungsluft, die langanhaltend von unten von der Heizung kommt, mögen sie andererseits auch nicht. Wer also viel Freude an seinem Weihnachtsstern haben will, der sorgt für stabile Temperaturen im mittleren Bereich ohne allzu große Schwankungen in die Richtung kalt oder warm – und viel Sonne.

Tipp 3: Vermeiden Sie übermäßiges Wässern des Weihnachtssterns

Natürlich braucht der Weihnachtsstern auch Wasser. Immer wieder stelle ich fest, dass mich Kunden fragen, wie man den Stern wässern soll. „Mäßig“ lautet zumeist die Antwort der Fachhändler. Die Pflanzen mögen keine Staunässe, ihre Wurzeln sollen also nicht über einen längeren Zeitraum im Wasser stehen.

Jetzt lesen

Ich tauche meine Weihnachtssterne einmal die Woche für etwa 10 Sekunden in Wasser ein, etwa in einem Eimer. Die Erde nimmt sich, was sie braucht und das überflüssige Wasser fließt einfach ab.

Tipp 4: Weihnachtsstern ist nicht nur was für die Oma

Was mir beim Weihnachtsstern besonders am Herzen liegt, ist sein Ruf. Viel zu oft höre ich, er wäre nicht mehr trendy genug und eigentlich etwas für Oma. Dem widerspreche ich. Bei den Pflanzen hat sich vor allem in den letzten Jahren viel getan. Es gibt sie in modernen Farben von Zartrosa bis zu kräftigem Pink, von Gelbgold bis Zimt.

Auch die Blattformen haben sich durch trendgemäße Züchtungen verändert. Der Weihnachstern ist eine unglaublich vielseitige, schöne Pflanze. Es kommt außerdem immer darauf an, wie man sie dekoriert. Als ich in diesem Jahr die Weihnachtsdekoration für das Studio vom Sat.1 Frühstücksfernsehen gemacht habe, konnte ich erstmals Ampelpflanzen einsetzen. Jetzt im Advent sah das wunderschön aus, eine wahre Blütenpracht.

Tipp 5: Der Weihnachtsstern als Tischdekoration oder Schnittblume

Weihnachtssterne eigenen sich wunderbar direkt als Tischdekoration. Nehmen Sie doch einfach mal die kleineren Sorten, lösen vorsichtig den Topf und die Erde vom Wurzelballen, waschen diesen in einem Eimer mit Wasser noch einmal aus und stellen dann die Pflanze in eine Glasvase mit soviel Wasser. Hält wunderbar wie ein Blumenstrauß und sieht sehr schön adventlich aus.

Jetzt lesen

Wenn Sie mögen, können Sie dann auch noch den Wasserstand erhöhen und andere Schnittblumen dazu arrangieren. Der Stern funktioniert wie eine Steckhilfe. Die anderen Blüten, welche Sie zwischen die Blätter einbringen, bleiben dann an Ort und Stelle.

Auch als Schnittblume kann man den Weihnachtsstern verwenden. Wie hier als Deko für den Serviettenring.

Auch als Schnittblume kann man den Weihnachtsstern verwenden. Wie hier als Deko für den Serviettenring. © Yves Sucksdorff

Überhaupt eignet sich der Weihnachtsstern wunderbar als Schnittblume. Die Haltbarkeit liegt in etwa da, wo normale Blumen auch liegen. Manchmal hält der Weihnachtsstern sogar noch länger. Die Pflanze gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse. Man erkennt das daran, dass eine milchige Flüssigkeit austritt, wenn man etwa ein Blatt oder den Stiel beschädigt.

Mein Tipp: Stellen Sie ein Gefäß mit kochendem Wasser neben die Vase und tauchen den abgeschnittenen Weihnachtsstern etwa 10 Sekunden darin ein. Dann gerinnt die Milch und die beschädigte Stelle wird versiegelt. Anschließend können Sie den Stern wie eine ganz normale Schnittblume behandeln, gerne auch in Steckmasse verarbeitet. Eine herrliche, sehr weihnachtliche Tischdekoration.

Lesen Sie jetzt
" Einen "Funken Hoffnung" wollen die Halterner Landwirte (im Bild stellvertretend Markus Enstrup undTobias Beermann (r.)) zu den Halterner Familien bringen.

Mit einem Umzug weihnachtlich geschmückter Trecker wollen Halterner Landwirte am Samstag einen „Funken Hoffnung“ zu den Menschen bringen. Allerdings müssen Auflagen eingehalten werden. Von Jürgen Wolter