Halternerin in Hildesheim: „In dem Wald am Ecksteinshof bin ich groß geworden“

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Halternerin in Hildesheim: „In dem Wald am Ecksteinshof bin ich groß geworden“

rnAus Haltern weggezogen

Seit zwei Jahren lebt Kim Leipelt im niedersächsischen Hildesheim. Wie die gebürtige Hamm-Bossendorferin in einer neuen Stadt Fuß gefasst hat, hat sie uns erzählt.

Haltern/Hildesheim

, 27.05.2019, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn es um Haltern geht, dann kommt Kim Leipelt ins Schwärmen. „Ich liebe Haltern“, sagt die 21-Jährige, während sie in ihrem Hildesheimer Lieblingscafé Coffee and Beans sitzt - 273 Autokilometer entfernt - und an die Seestadt denkt. Denn Haltern, genauer genommen Hamm-Bossendorf, ist ihre Heimat. Doch seit fast zwei Jahren wohnt sie bei ihren Eltern in Hildesheim.

Touri-Tipps

Kim Leipelts Ausflugstipps in Haltern

  • Der Westuferpark (mit 1. Mai)
  • Der Silbersee II
  • Die Halterner Innenstadt (mit Heimatfest)
  • Der Wildtierpark Granat
  • Die Flaesheimer Schleuse und den Wesel-Datteln-Kanal

„In dem Wald am Ecksteinshof bin ich groß geworden“, sagt Kim Leipelt. Fahrradtouren mit ihren Eltern durch die Haard und nach m, Longboardfahren am Wesel-Datteln-Kanal, Fotoshootings mit ihren Freunden: Mit Haltern verbindet die 21-Jährige viele Erinnerungen. „Mit 13 oder 14 Jahren wollte ich weg, jetzt weiß ich Haltern zu schätzen“, sagt Kim Leipelt.

„Am Anfang hatte ich starkes Heimweh nach Haltern“

Kims Vater arbeitet bei Coca Cola in Herten. Als der Standort schließt, ziehen er und Kims Mutter nach Hildesheim. Weil ihr Bruder in Haltern bleibt, wohnt Kim bei ihm, um nach ihrem Abschluss an der Alexander-Lebenstein-Realschule ihr Fachabitur in Fotografie in Recklinghausen zu machen. Im Sommer 2017 zieht die heute 21-Jährige nach Hildesheim, um hier ihre Ausbildung zur Mediengestalterin zu machen.

Mindestens ein bis zwei Mal im Monat ist Kim Leipelt noch zu Gast in Haltern und besucht ihre Freunde. "Ich liebe Haltern", sagt die gebürtige Hamm-Bossendorferin.

Mindestens ein bis zwei Mal im Monat ist Kim Leipelt noch zu Gast in Haltern und besucht ihre Freunde. "Ich liebe Haltern", sagt die gebürtige Hamm-Bossendorferin. © Privat

Allerdings war der Umzug für Kim Leipelt nicht einfach. „Am Anfang hatte ich starkes Heimweh nach Haltern“, sagt sie. „Ich hatte gerade meinen Freund zu Hause getroffen. Und in Hildesheim habe ich erst keinen Ausbildungsplatz gefunden. Ich habe mich verschlossen und wollte die Stadt nicht kennenlernen.“ Erst ein Jahr später kommt die Hamm-Bossendorferin mit heute drei guten Freunden aus ihrer Parallelklasse in Kontakt. „Seitdem habe ich mich wohlgefühlt.“

reportertausch 2019

Von Haltern nach Hildesheim

  • Halternerin in Hildesheim: „In dem Wald am Ecksteinshof bin ich groß geworden“

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    60 Reporterinnen und Reporter von 30 Zeitungen in ganz Deutschland haben in der vergangenen Woche ihre Schreibtische getauscht – eine Aktion des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).
  • Redakteurin Eva-Maria Spiller hat vom 20. bis 26. Mai ihre Arbeitsstelle bei der Halterner Zeitung gegen eine bei der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung eingetauscht – der ältesten Zeitung Deutschlands.

„Dich kenne ich nicht, dir sage ich nichts“

„Hildesheimer sind noch reservierter als der Westfale an sich“, sagt Kim Leipelt und schmunzelt. „Hildesheimer sind dickköpfig und stur und wollen ihre eigene Meinung durchkriegen. Sie sind verschlossen und geben erst spät etwas von sich preis. Ganz nach dem Motto: ‚Dich kenne ich nicht, dir sage ich nichts‘“, so die Halternerin. „Erst habe ich schwer Anschluss gefunden.“

„Ob Oberhausen, Dortmund oder Köln - da gibt es ein bisschen mehr Beklopptheit. In Düsseldorf oder Dortmund gibt es viele bunte Gesichter.“ In NRW, da kenne sie sich aus, sagt Kim Leipelt. „Da fühle ich mich wohler. Die Leute in NRW sind sympathisch und man kommt schneller mit ihnen in Kontakt. In NRW gehen die Leute auf dich zu.“

Neu zugezogenen Hildesheimern rät die Halternerin bei Startschwierigkeiten folgendes: „Man sollte geduldig sein und Durchhaltevermögen mitbringen“, sagt Kim Leipelt. „Man muss den Leuten Zeit geben, sich zu öffnen. Und man muss den Mut haben, auf die Leute zuzugehen. Das hat mir geholfen.“ Heute, sagt die Halternerin, habe sie Lust, etwas zu unternehmen. „Ich fange jetzt erst an, Hildesheim zu entdecken.“

Im kommenden Jahr wird Kim dann wohl doch auch etwas Heimweh nach ihren Hildesheimer Freunden haben. „Ich ziehe zurück in den Umkreis von Dortmund. Ich kann mir auch vorstellen, wieder in Haltern zu wohnen.“