Halterner Pferdebesitzer nach Geschenkaktion verärgert
Zeit mit Pferden
Via Facebook verschenken Pferdebesitzer Zeit mit ihren Tieren. Die Aktion lief in vielen Städten zu Weihnachten und richtet sich vor allem an Kinder, die sich dieses Hobby sonst nicht leisten können. Doch im Nachhinein gibt es einigen Ärger. So etwa in Haltern.

Emily und ihre Mutter Andrea freuten sich, dass sie Anja Lemmnitzer und ihr Pferd Jonas besuchen durften. Nicht immer liefen die Verabredungen so harmonisch. © Foto: Nina Louwen
Es sollte eine Aktion sein, die bedürftigen Kindern hilft und ihnen einen schönen Tag bereitet, die Facebook-Aktion „Verschenke Zeit mit Pferden“ schlug deutschlandweit ein. In unterschiedlichen regionalen Facebook-Gruppen boten mehrere Pferdebesitzer fremden Kindern Zeit mit ihren Tieren an. In einer der ersten und größten Gruppen vernetzten sich mehr als 5000 Menschen, um ein Reiterlebnis anzubieten oder nachzufragen. Jetzt aber ärgern sich einige der Pferdebesitzer in Haltern. Der Grund: Einige der Eltern waren mit ihren Kindern bei mehreren Pferden reiten und nahmen so anderen Kindern den Platz weg – oder sie erschienen erst gar nicht zum vereinbarten Termin.
Anja Lemmnitzer, Pferdebesitzerin und Mitinitiatorin der entsprechenden Aktionsgruppe im Kreis Recklinghausen, hatte beim ersten Termin einen schönen Anfang, den beide genießen konnten. Bei anderen Besuchern fand sie dann aber plötzlich heraus, dass die bereits bei anderen Pferdebesitzern reiten waren und mit einigen anderen ebenfalls Termine vereinbart hatten. „Der Besuch war super und die Kinder waren auch total nett und ich hab dann Bilder in unsere Facebook-Gruppe gepostet. Dort haben sich dann einige bei mir gemeldet, dass diese Kinder schon dort zu Besuch waren beziehungsweise noch kommen wollten.“ Sie findet es nicht schlimm, dass sich einige Eltern bei mehreren beworben haben, „aber wenn sie mehrere Zusagen haben, sollen sie ein Pferd aussuchen und den anderen absagen, damit andere Kinder auch eine Chance bekommen.“
Hinzu kommt, dass viele Eltern auf einmal nicht mehr auf Nachrichten antworteten oder nicht zum vereinbarten Termin kamen. „Ich habe von Pferdebesitzern gehört, die extra zum Stall gefahren sind und dann vergeblich gewartet haben. Das kann echt nicht sein!“ Andere Pferdebesitzerinnen wie Nora Niehues stimmen ihr zu. „Ich finde es eine tolle Aktion. Es ist aber traurig, dass einige nicht zum Termin erscheinen und anderen somit die Chance nehmen.“
Viele der Halterner Pferdebesitzer sind wütend und überlegen, nächstes Jahr nicht mehr an der Aktion teilzunehmen. Anja Lemmnitzer will wieder dabei sein. Es soll aber eine Liste geben, in der man die Kinder einträgt, damit man nachvollziehen kann, wer wen besucht hat.