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Halterner Karnevals-Band tritt im WDR-Fernsehen auf - erstes Mal ohne Torsten Schmidt
Kraut & Rübe
Er gründete nicht nur „Virus D“, sondern auch die Halterner Karnevals-Band „Kraut & Rübe“. Im vergangenen Jahr verstarb Torsten Schmidt. „Kraut & Rübe“ sind nun ohne ihn im WDR zu sehen.
Ende 2014 hatten sie sich zusammengetan, die acht Musiker aus Haltern um Bandleader Torsten Schmidt, zur Karnevalsband „Kraut & Rübe“. Der Karneval sei hier aus der Mode gekommen, vielleicht könne man da ein bisschen etwas bewegen, sagte damals der engagierte Musiker und Lehrer Torsten Schmidt gegenüber der Halterner Zeitung.

Die Halterner Band "Kraut & Rübe" 2019 beim Auftritt "Westfalen haut auf die Pauke". Torsten Schmidt (3. v. r.) war hier noch dabei. © Kraut & Rübe
Der Erfolg von „Kraut & Rübe“ ließ nicht lange auf sich warten: Schon in der ersten Saison Anfang 2015 landete die Band im Finale des „Jeck Duell“. Ihr Lied „Karneval im Land“ wählten Radiohörer aus ganz NRW auf Platz 9 von insgesamt 100 Karnevalsliedern. Damit ließen „Kraut und Rübe“ so bekannte Gruppen wie De Höhner oder Bläck Fööss hinter sich. Auch beim Musikwettbewerb des Bundes Westfälischer Karneval (BWK) aus Münster sahnte die Truppe bereits vordere Plätze ab.
Seither traten sie außerdem mehrmals bei der großen Karnevals-Gala „Westfalen haut auf die Pauke“ in der Halle Münsterland auf, Ausschnitte aus dieser und einer Düsseldorfer Sitzung fasst der WDR jedes Jahr in seiner Sendung „Alles unter einer Kappe“ zusammen. Torsten Schmidt war im Februar 2019 beim Auftritt noch dabei, im September 2019 starb der Halterner nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren.
Für die Bandkollegen Alexandra Pietrucha, Andreas Mohr, Jochen König, Uwe Brunn und Horst Klip ein großer Verlust, wie Bernd Feller erklärt. Er ist Schlagzeuger bei „Virus D“, der Rockformation, die über die Stadtgrenzen Halterns hinaus berühmt wurde, betreut außerdem „Kraut & Rübe“. „Macht es Sinn, weiterzumachen?“, habe man sich sowohl bei „Virus D“ als auch bei „Kraut & Rübe“ gefragt, sagt Feller. In der aktuellen Session wollten „Kraut & Rübe“ ohne ihren Bandleader eigentlich auf keinen Karnevals-Veranstaltungen auftreten. Doch das Angebot des WDR, wieder in der Halle Münsterland dabei zu sein, habe man nicht ausschlagen wollen. Natürlich habe Torsten Schmidt allen gefehlt. Das erklärte die Band in einem emotionalen Facebook-Post. „Sein Geist ist immer dabei“, sagt Bernd Feller.
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„Frohnatur“ und „Das hab ich noch nie getan“, performten die Musiker auf der Bühne der Halle Münsterland bei der Aufzeichnung Ende Januar - Kompositionen von Torsten Schmidt. Was davon am Dienstagabend um 20.15 Uhr im WDR Fernsehen bei „Alles unter einer Kappe“ gezeigt werde, sei noch nicht klar, sagt Feller. Das entscheide der WDR immer eigenständig.
In der nächsten Session wolle „Kraut & Rübe“ wieder aktiver sein, neue Songs seien geplant. Die Einladung zu „Westfalen haut auf die Pauke“ 2021 ist bereits ausgesprochen. Die Homepage der Band werde ebenfalls in naher Zukunft überarbeitet.
Auch von „Virus D“ werden die Fans bald wieder hören, verspricht Bernd Feller: „Wir waren mit Virus D letztes Jahr noch im Studio, haben nach Torstens Tod die Aufnahmen aber zunächst ruhen lassen. Doch jetzt machen wir weiter.“
Das wäre in Torstens Sinn gewesen, glaubt Bernd Feller. Man habe ja auch vor seinem Tod mit ihm noch viele Dinge besprechen können. Bernd Feller war es auch, der für Torsten Schmidt im vergangenen Jahr noch eine Begegnung mit BAP-Sänger Wolfgang Niedecken organisierte. Der Kölner Musiker und der Halterner Schmidt hatten sich in den 70er-Jahren einen Proberaum geteilt.
Vor mehr als zwanzig Jahren über ein Praktikum zum Journalismus gekommen und geblieben. Seit über zehn Jahren bei Lensing Media, die meiste Zeit davon als Redakteurin in der Nachrichten- und Onlineredaktion in Dortmund. In Haltern seit September 2019.
