Sascha Kemper von der Haarwerkstatt Haltern hat die Sorge, bei einem Corona-positiven Kunden seinen Salon schließen zu müssen.

© Jürgen Wolter

Halterner Friseure über Testpflicht für Nicht-Geimpfte: „Müssen uns fügen“

rnNeue Regeln

Vom 23. August an gilt in Haltern ab einer Inzidenz von 35 eine Testpflicht für Nicht-Geimpfte beim Friseur. Der sorgenvolle Blick der Halterner Friseure geht allerdings in Richtung Oktober.

Haltern

, 16.08.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, muss beim Friseurbesuch künftig wieder mit erheblichen Nachteilen rechnen. Angesichts steigender Fallzahlen und schleppender Impfkampagne haben Bund und Länder für den Herbst neue Regeln verabschiedet.

2-G-Regel, Antigen- oder PCR-Test – ansonsten kein Friseurbesuch

Im Sinne der 3-G-Regel dürfen Friseure ab dem 23. August nur jenen Kunden eine neue Frisur verpassen, die entweder vollständig geimpft, genesen oder getestet sind. Der negative Antigen-Schnelltest darf dabei nicht älter als maximal 24 Stunden sein. Bei einem PCR-Test beträgt die Gültigkeit maximal 48 Stunden.

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Ausgenommen von der Regelung sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr und Schüler. Die Erforderlichkeit der Regelung soll alle vier Wochen überprüft werden: Solange die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis stabil unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern liegt, entscheidet die Landesregierung in Düsseldorf, ob die Regelung ganz oder teilweise ausgesetzt wird.

Halterner Friseur sorgt sich um „Horrorszenario“

Aktuell macht sich Sascha Kemper von der Haarwerkstatt in Haltern deswegen aber noch keine großen Sorgen um sein Geschäft. „Ich lasse das alles auf mich zukommen und möchte mir jetzt noch keine schlimmen Dinge ausmalen“, sagt der Besitzer des Studios an der Mühlenstraße.

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„Jetzt geht es noch und wir müssen uns der Entscheidung beugen. Erst wenn der Schnelltest bezahlt werden muss, werden wir die Auswirkungen sehen“, vermutet Sascha Kemper. Das Angebot kostenloser Schnelltests endet am 10. Oktober. Dann müssen alle, die nicht geimpft oder genesen sind, den Test vom 11. Oktober an selbst bezahlen.

„Wir fühlen uns wohler, wenn der Kunde getestet oder geimpft ist. Für mehrere Wochen schließen zu müssen, weil jemand da war, der Corona hat, wäre ein Horrorszenario“, so der Halterner Friseur über die 3-G-Regeln.

Viele Kunden sind bereits geimpft

Im Friseursalon Haar-Zwei-Ooh an der Lippstraße will Besitzerin Heike Uekötter die Situation ebenfalls auf sich zukommen lassen. „Wir müssen uns dem Ganzen sowieso fügen und handhaben es ab dem 23. August, wie es uns vorgegeben wird“, erklärt Heike Uekötter. Ein Großteil ihrer Kunden weise ohnehin vor, bereits geimpft zu sein.

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Diese Beobachtung macht auch Friseurmeisterin Christiane Franz. Denn auch in ihrem Salon „FRISEURteam“ an der Weseler Straße erfreuen sich meistens geimpfte Kunden an neuen Haarschnitten und Stylings.

„Von denen, die einen Test brauchen, werden sich vielleicht zwei oder drei dagegen entscheiden. Wir hoffen einfach, dass es uns dieses Mal nicht so trifft“, sagt Christiane Franz und ergänzt: „Um ehrlich zu sein, haben wir eigentlich damit gerechnet, dass die Bundesregierung so entscheidet.“