Halterner Eltern protestieren gegen OGS-Regeln
Versammlung geplant
Der Offene Ganztag sorgt für Diskussionen: Die Teilnahme von Kindern ist an fünf Tagen die Woche verpflichtend. „Das ist familienunfreundlich, deshalb werden wir dagegen protestieren“, kündigte Christian Zehren an. Er hat bereits ein Treffen für Mitstreiter organisiert.

Schüler der Offenen Ganztagsbetreuung sollen verpflichtend fünf Tage lang das Angebot in Anspruch nehmen.
Der Vater von zwei Kindern plant mit weiteren Betroffenen am 17. November (Donnerstag) eine Informations-Veranstaltung im Kolpingtreff. Außerdem ist geplant, eine Elterninitiative zu gründen. „Es kann nicht sein, dass Eltern, die nur für drei Tage in der Woche einen OGS-Platz benötigen, jetzt fünf Tage auf ihre Kinder verzichten sollen“, sagte Christian Zehren auf Nachfrage. „Das ist familienunfreundlich, deshalb werden wir unser Veto beim Land einlegen.“
Bekanntlich führt die Gemeindeprüfungsanstalt im kommenden Jahr in Haltern eine Kontrolle durch. Sie schaut, ob die Stadt die im Erlass genannte Anwesenheitspflicht „in der Regel an allen Unterrichtstagen bis mindestens 15 Uhr“ einhält. Andernfalls muss die Stadt, die bisher großzügig war, Fördergelder des Landes zurückzahlen. Ausnahmen von einer Fünf-Tage-Woche sind nur in Einzelfällen mit Zustimmung des Schulleiters statthaft. Zurzeit besuchen 665 Kinder die OGS, dafür zahlt das Land 688.253 Euro pro Jahr.
„Für manche Eltern mag die Fünf-Tage-Regelung wichtig sein, das gilt aber nicht für alle“, sagt Christian Zehren. Es müsse Freiraum bleiben für Musik- und Sportunterricht sowie für Aktivitäten mit der Familie. Die protestierenden Eltern wollen auf jeden Fall den Bedarf für Haltern ermitteln, um ihren Standpunkt zu untermauern. Das Ministerium könne den Rahmen schaffen, müsse sich bei der Umsetzung eines Erlasses aber am Bedarf der Eltern orientieren und dürfe nicht das Familienleben torpedieren. In Städten Nordrhein-Westfalens häufen sich Eltern-Beschwerden über die verbindlichen Betreuungszeiten. „Kritik blieb bislang erfolglos, aber davon werden wir uns nicht abhalten lassen“, betont Christian Zehren.