Mit Sense, Harken, Besen, Muskelkraft und Ideen Freundeskreis Annaberg hat viele Projekte

Fünf Jahre Freundeskreis Annaberg: Schöner Ort wird liebevoll gepflegt
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Vor fünf Jahren gründete sich auf Initiative von Pfarrer Michael Ostholthoff der Freundeskreis Annaberg. Der beliebte Wallfahrtsort war zu jener Zeit ziemlich vernachlässigt, das sollte sich ändern. Und es hat sich auch viel verändert seit 2020. Maritha Hütter als Sprecherin des Freundeskreises sowie Werner Berse und Udo Nagel von den Kreuzweg-Krätzern sprühen vor Begeisterung, wenn sie von bisher Erreichtem und neuen, generationenübergreifenden Vorhaben der gut 25 Ehrenamtlichen berichten.

Diese Ehrenamtlichen laden an bestimmten Tagen im Monat zu geselligem Beisammensein bei selbstgebackenen Kuchen und Kaffee ein und betreiben mittwochs einen Kiosk, außerdem kümmern sie sich um die Pflege des Kreuzweges und der Grünflächen rund um die Wallfahrtskirche.

Im vergangenen Jahr hat der Freundeskreis sechs brüchige Plastikbänke durch neue Bänke aus Holz in schöner, solider Optik ersetzt, wie Werner Berse erzählt. Sponsoren griffen dem Freundeskreis dabei unter die Arme. Zudem tauschten die Kreuzweg-Krätzer Plastikhinweisschilder gegen Beschriftungen auf Sandsteinplatten aus – passend zu den Kreuzwegstationen. Ein ganz großes Projekt läuft gerade.

Ein Blick auf die Pilgereinkehrstätte
Ein Blick auf die Pilgereinkehrstätte: Hier gibt es an jedem ersten Samstag und jeden dritten Dienstag im Monat Kaffee und Kuchen. Zwei Sitzgruppen laden im Garten zum Verweilen ein, zwei Bänke und einen Tisch spendete die Initiative Leader-Region Hohe Mark. © Elisabeth Schrief

Auf dem Annaberg werden in Kürze an verschiedenen Stationen elf, 90 Zentimeter hohe Sandstein-Säulen aufgestellt. Sie sind mit einem QR-Code versehen, um so die Historie des Annabergs übersichtlich zu bündeln und schnell mit dem Handy auslesen zu können. Die Texte stammen von Uli Backmann und Horst Achterfeld.

Uli Backmann, Hans-Günther Schneider und Clemens Grube stehen am Annaberg-Brunnen.
Heimatfreunde brachten den Brunnen auf dem Annaberg wieder in Ordnung. Das Foto von 1981 zeigt (v.l.) Uli Backmann, Hans-Günther Schneider und Clemens Grube. In diesen Tagen wurde der Brunnen wieder von meterdickem Unrat und von Steinen befreit, dabei stieß Uli Backmann tatsächlich auf Wasser. © Archiv Backmann

Für die Kreuzweg-Krätzer gibt es immer etwas zu tun. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft und schaffen viel“, freut sich Udo Nagel. Er klingt sich immer eine halbe Stunde früher aus dem „Dienst“ aus, um für alle den wohlverdienten Kaffee zu kochen.

Wenn Pfarrer Emmerich mit der Sense mäht, harken, fegen und pflanzen die anderen Krätzer, sie leeren die von ihnen aufgestellten Papierkörbe, pflegen die Obstwiese und sorgen insgesamt dafür, dass der Annaberg einladend wie in früheren Zeiten ist. Sie bauten beispielsweise auch einen neuen verzinkten, schmiedeeisernen Zaun um die Mariengrotte (eine Spende von Familie Berse).

In der vergangenen Woche reinigten sie dann den alten Annaberg-Brunnen von Unrat. Allein zwei Schubkarren Steine holte Uli Backmann aus der Tiefe. Das Beste: Er stieß nach Jahren wieder auf Wasser.

Uli Backmann im Annaberg-Brunnen
Uli Backmann hat den Brunnen auf dem Annaberg wieder von Unrat befreit. Er stieß erstmals seit Jahren wieder auf Wasser. © Privat

Der Freundeskreis Annaberg besteht hauptsächlich aus Halternern, die nicht mehr berufstätig sind. Aber die ältere Generation hat die junge im Blick. So bietet Wald- und Freizeitpädagoge Sascha Grosser am 29. März eine Familien-Erlebniswanderung über den Annaberg an. Es gilt, alte Baumriesen zu entdecken, Tiere und Pflanzen zu erforschen und seltene Lebensräume zu finden. Und das Ganze mit viel Spiel und Spaß.

Treffpunkt der Pfadfinder

Die kleine Pilgereinkehrstätte neben der Zentralrendantur steht außerdem den jungen Pfadfindern Halterns als Treffpunkt zur Verfügung. „Wir bemühen uns sehr um die Jugend und pflegen ein schönes Miteinander“, sagt Maritha Hütter, die Sprecherin des Freundeskreises. Auch ein kreativer Kreis, der immer mittwochs kommt, fühlte sich in der Einkehrstätte sehr wohl.

Gruppenbild vom Freundeskreis Annaberg
Der Freundeskreis Annaberg hat große Freude daran, den Wallfahrtsort in Ordnung zu halten. © Privat

Der Freundeskreis nimmt gern weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf. „Wem der Annaberg am Herzen liegt, ist herzlich willkommen“, laden Maritha Hütter, Werner Berse und Udo Nagel zum Mittun ein.

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Das Programm auf dem Annaberg

Die Öffnungszeiten der Pilgereinkehrstätte: Samstag 5.4., 24.5., 7.6., 5.7., 2.8., 6.9., 4.10. jeweils von 15 bis 17 Uhr; Dienstag 17.6., 15.7., 19.8., 16.9., 21.10. jeweils von 15 bis 17 Uhr.

Familien-Erlebniswanderung: Sascha Grosser führt am 29. März von 10.30 bis 13.30 Uhr kleine und große Naturliebhaber kostenlos über den Annaberg. Anmeldungen: maritha.huetter@gmx.de oder Tel. 0152 56373218.

Kunstausstellung am Karfreitag: Künstlerin Gisela Rott stellt ab Karfreitag (18.4.) Bilder und Texte zum Thema „Dem Leben lauschen“ aus. Am Karfreitag ist die Pilgereinkehrstätte von 9.30 bis 16 Uhr geöffnet.

Maifest: Der Freundeskreis feiert am 3. Mai ab 18 Uhr den Beginn des Wonnemonats.

150 Jahre Waldkreuzweg: In Bild und Ton wird am 24. Mai die Historie des Waldkreuzweges auf dem Annaberg erzählt. Die Präsentation beginnt um 15 Uhr, dazu gibt es Kaffee und Kuchen.

Oberschlesiertreffen: Der Freundeskreis unterstützt die Versorgung der Pilger. Am 20. Juli ist die Einkehrstätte von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Patronatsfest: Der Freundeskreis und die Kfd laden von 11 bis 14 Uhr zum Patronatsfest der Heiligen Mutter Anna ein. Nach der Messe gibt es ein Frühstück. Anmeldungen erwünscht.

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