Haltener Start-up hilft gestrandeten LKW-Fahrern „loglog“ erleichtert die Pausen

Start-up hilft gestrandeten LKW-Fahrern : „loglog“ erleichtert die Pausen
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Vor drei Jahren ist das Haltener Start-up „loglog“ an den Start gegangen. Seit ein paar Monaten ist ihr Angebot nun buchbar. Dominik Napp und Oliver Giese wollen LKW-Fahrern das Leben erleichtern. Möglich macht das eine App. Sie hilft den Fahrern, eine passende Unterkunft plus Parkplatz zu finden.

Seit 2020 ist es LKW-Fahrern verboten, ihre reguläre Wochenruhezeit im Fahrzeug zu verbringen. „Sie dürfen nicht mehr in der Kabine schlafen, weil das Arbeitsmaterial ist“, erklärt Dominik Napp, Geschäftsführer von „loglog“ das Mobilitätspaket. So stellten sich die Unternehmensgründer die Frage: „Wo wollen die Jungs denn dann hin?“

Die meisten LKW-Fahrer wissen erst zu Beginn ihrer Tour, wo sie landen. Eine langfristige Planung ist dann nicht möglich, sagt der Start-up-Gründer.

Über Deutschland nach Europa

In ihrer App stellen Napp und Giese Fahrerinnen und Fahrern Unterkünfte und Stellplätze zur Verfügung. Über 100 Hotels haben sie angefragt. Deutschlandweit sind um die 2000 Betten bezugsfertig. „Wir standen mit jedem einzelnen Hotel persönlich in Kontakt. Es war müheselig, aber es hat sich gelohnt“, betont Napp.

Momentan konzentriert sich das Start-up aus Haltern auf den deutschen Markt. Zukünftig möchten sie expandieren und ihr Angebot auf Europa ausweiten.

Lebensqualität erhöhen

Und so funktioniert die App: Der LKW-Fahrer bekommt eine Route und trägt seine Schichtzeit ein. Daraufhin erkennt die App den Standort. Sie fragt die Unterkünfte an. Die bestätigen den Auftrag. Der Fahrer erhält eine SMS mit der Bestätigung und die App navigiert ihn zu dem Hotel.

„Es muss einfach funktionieren“, meint Dominik Napp. „Dem Fahrer bleibt das Rumsuchen erspart. Er hat sein eigenes Bett und eine Dusche. Und es ist umweltfreundlicher.“

Dominik Napp trägt Lebensmittel aus einem Kofferraum heraus.
Dominik Napp hat an die 55 gestrandeten LKW-Fahrer in Darmstadt Essen, Trinken und Hygiene-Artikel verteilt. © privat

Das Ziel der Start-up-Gründer: LKW-Fahrerinnen- und Fahrer sollen in ihren Pausen vernünftig leben können. Darüber hinaus möchten sie durch ihr Unternehmen das Berufsbild attraktiver gestalten. Noch sind die Buchungen überschaubar. Das soll sich zukünftig ändern.

Unter welchen Umständen LKW-Fahrer am Rastplatz hausen müssen, hat Dominik Napp nun selbst erlebt. Ungefähr 55 Fahrer eines polnischen Frachtführerunternehmens sind auf einer Raststätte Nähe Darmstadt gestrandet. Sie sind, unterstützt von Verdi, in den Streik getreten. „Jeder Toilettengang kostete einen Euro. Irgendwann war das Geld weg“, erklärt Napp. „Wir haben den Supermarkt leergekauft.“

Mit Essen, Trinken und Hygiene-Artikeln im Gepäck haben sie die Fahrer besucht. „Sie haben uns herzlich aufgenommen und waren für unsere Unterstützung sehr dankbar. Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt“, so der Geschäftsführer.

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