Gelsenwasser reißt altes Forsthaus in Haltern ab Das passiert mit dem Gelände

Gelsenwasser reißt ehemaliges Forsthaus in Hullern ab
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Es lag versteckt im Wald in der Nähe des Südufers des Hullerner Stausees: Nur ein altes hölzernes Hinweisschild an der Hullerner Straße / B58 wies auf das „Forsthaus Gelsenwasser“ hin. Jetzt hat der Wasserversorger das Gebäude abreißen lassen.

Aufgefallen war das unserem Leser Axel Schwiers aus Hullern. Ihm und seiner Frau waren Aktivitäten von Baufahrzeugen an dem Gelände aufgefallen, kurz darauf sei das Gebäude verschwunden gewesen, so Axel Schwiers. Gelsenwasser-Sprecher André Ziegert erläutert auf unsere Nachfrage, was dort passiert ist.

„Bei dem Gebäude handelte es sich ursprünglich um einen Bauernhof“, so André Ziegert. „Als in den 1970er-Jahren der Hullerner Stausee ausgeschachtet und aufgestaut wurde, hatte Gelsenwasser im Vorfeld auch große umliegende Flächen rund um den Stausee erworben, um den Trinkwasserschutz zu gewährleisten.“

Wohnung des Försters

Im Zuge dieses Landerwerbs sei auch der Hof in den Besitz von Gelsenwasser übergegangen. Hier habe lange der Förster gewohnt, der für die Waldflächen am Hullerner Stausee zuständig war. „Zuletzt wohnte dort aber nur noch eine Gelsenwasser-Mitarbeiterin“, so André Ziegert.

Der Gelsenwasserförster wohnt inzwischen auf dem denkmalgeschützten Gut Borkenberge am gegenüberliegenden Ufer, das Gelsenwasser ebenfalls erworben hat. Dieses Gut war ein Musterhof des Reichsnährstandes, der Nazi-Bauernorganisation.

Schutzzone II

Anfang April 1945, kurz vor Kriegsende, war ein amerikanischer Kommandostab dort untergebracht, nach Kriegsende wurden die Gebäude britischen Einheiten überlassen. Ab 1946 brachte der Kreis erholungsbedürftige Mütter in dem Gebäude unter, ehe es wieder an den Erbauer, die Hibernia AG zurückfiel.

Nur noch dieses Hinweisschild an der Hullerner Straße erinnert an den Forsthof Gelsenwasser.
Hier stand bis vor Kurzem das Forsthaus Gelsenwasser. Jetzt wird die Fläche renaturiert. © privat

Der Abriss des alten Bauerhofes am Südufer sei schon länger geplant gewesen, informiert André Ziegert „Er befand sich in der sogenannten Schutzzone II, in der eigentlich keine Gebäude stehen sollen“, so der Gelsenwasser-Sprecher weiter. „Der unmittelbare Uferbereich liegt in der Schutzzone I, die Zone II schließt sich daran an.“

Mit dem Abriss ist in den vergangenen Monaten begonnen worden. Nach dem Abriss des Gebäudes müssen auch alle Bodenversiegelungen entfernt werden. „Das Gelände wird anschließend komplett renaturiert,“ so André Ziegert.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 7. September 2023.

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