Firma holte Ekelmüll aus dem Wald

Parkplatz in Lavesum

"Wir sind ja einiges gewohnt, aber das ist einfach nur widerlich", sagt Artur Hartmann, Vertriebsleiter der Firma Scholz aus Recklinghausen. Er und zwei weitere Mitarbeiter erledigten am Donnerstag den Auftrag, den Ekelmüll am Wanderparkplatz an der Granatstraße zu bergen.

LAVESUM

, 23.06.2016, 18:01 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mitarbeiter einer Spezialfirma haben gestern den illegal abgeladenen Müll in Lavesum abgeholt.

Mitarbeiter einer Spezialfirma haben gestern den illegal abgeladenen Müll in Lavesum abgeholt.

Unbekannte hatten in Lavesum, aber auch in Schwerte, Castrop-Rauxel und Sprockhövel mehrere Tonnen mit Lebensmittelresten, darunter auch Gammelfleisch, illegal abgeladen - und zwar an abgelegenen Plätzen, die gut von der Autobahn aus zu erreichen sind. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen den Taten.

Am Ende des gestrigen Einsatzes in Lavesum standen 14 große 120-Liter-Tonnen auf dem Anhänger, also sogar drei mehr, als die Stadt gezählt hatte. "Es sind Essensreste, vermutlich aus einer Großküche. Ich vermute so etwa zwei Wochen alt", erklärte Christian Sommer, einer der Mitarbeiter des Recklinghäuser Entsorgungsunternehmens. "Die Tonnen sind leider alle unbeschriftet. Es gibt auch sonst keine Hinweise auf den Verursacher", fügte Artur Hartmann hinzu.

Noch keine heiße Spur

Warum es zu dieser Sauerei gekommen ist, kann er sich beim besten Willen nicht erklären. "Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Die fachgerechte Entsorgung hätte nicht mehr als 150 Euro gekostet. Die Tonnen selbst kosten aber pro Stück rund 30 bis 40 Euro. Das ergibt doch, auch rein wirtschaftlich betrachtet, überhaupt keinen Sinn."

Auch die Polizei tappt auf der Suche nach den Tätern noch im Dunkeln. "Wir werten die Spuren aus, sind natürlich im Austausch mit Kollegen der anderen betroffenen Städte", so Polizeisprecher Michael Pillipp.