Experten: Ikenkamp-Freigabe schadet Naturschutzgebiet „Lippeaue“ nicht
FFH-Vorprüfung
Mit der Freigabe der Park&Ride-Anlage am Bahnhof wird auch die Straße „Zum Ikenkamp“ für den Autoverkehr freigegeben. Das Naturschutzgebiet „Lippeaue“ leidet nicht darunter, sagen Experten.

Nadelöhr Ikenkamp: Diese Straße wird mit der Freigabe des P&R-Anlage am Bahnhof ebenfalls für Autos freigegeben. © Jürgen Wolter
„Eine Beeinträchtigung des Naturschutzgebiets „Lippeaue“ ist mit der künftigen vorübergehenden Öffnung der Straße „Zum Ikenkamp“ für den Kfz-Verkehr nicht zu befürchten.“ Das hat die Verwaltung am Donnerstagabend im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität mitgeteilt. Ein entsprechendes Gutachten belege dies.
Zum Hintergrund: Im Rahmen der Öffnung des Park&Ride-Parkplatzes am Bahnhof soll auch die Straße „Zum Ikenkamp“ freigegeben werden. Um den Autoverkehr am Bahnhof und im Gewerbegebiet Süd zu entzerren, sollen Autos dann die Abkürzung zwischen alter Recklinghäuser Straße und Dorstener Straße nutzen dürfen. Wegen einer möglichen Beeinträchtigung des unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebiets „Lippeaue“ hatte die Stadtverwaltung eine so genannte FFH-Vorprüfung (Flora-Fauna-Habitat) in Auftrag gegeben.
„Geringe Verkehrszunahme“ erwartet
Baulich bedingte Beeinträchtigungen sind demnach auszuschließen, da bauliche Maßnahmen nicht geplant seien.
Eine erhöhte Störung durch Verkehrslärm oder Scheinwerferlicht sei ebenfalls aufgrund der „geringen Verkehrszunahme“ und vor dem Hintergrund der bisherigen Nutzung des Wegs und der angrenzenden Bahntrasse nicht zu erwarten. Darüber hinaus gingen die Gutachter von einer nur unerheblichen Zunahme der Schadstoffemissionen aus, hieß es weiter. Die Straße werde schließlich nicht für den Lkw-Verkehr, der für den wesentlichen Anteil der Schadstoffausstöße verantwortlich sei, freigegeben.
Die Verwaltung geht aufgrund eines Verkehrsgutachtens zum Gewerbegebiet Süd am Ikenkamp von einer Zunahme der Verkehrsbelastung um 300 Fahrzeuge täglich auf insgesamt 1200 Fahrzeuge aus.