Auch in Sythen machen sich die Schützen große Sorgen um ihr Schützenfest.

© Matthis Mühlenbrock

„Es steht alles auf der Kippe“: Vereine bangen um ihre Schützenfeste

rnCorona-Pandemie

Mit den Alt-Hamm-Bossendorfern hatte der erste Halterner Schützenverein jetzt sein Fest wegen der Corona-Krise abgesagt. Andere Vereine zittern derzeit noch um ihr Schützenfest.

Haltern

, 08.04.2020, 17:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am ersten Juni-Wochenende hätte der B.S.V. Alt-Hamm-Bossendorf sein Schützenfest feiern wollen. Doch die Corona-Pandemie machte die Pläne der Schützen zunichte. Der Auftakt der Schützenfest-Saison ist damit gestrichen. Derweil machen sich die anderen Schützenvereine um ihre diesjährigen Schützenfeste große Sorgen.

Auch in Hullern wird überlegt, ob das Schützenfest nicht besser ausfallen sollte.

Auch in Hullern wird überlegt, ob das Schützenfest nicht besser ausfallen sollte. © Jürgen Wolter

Raimund Schumacher hat sich schon mehrfach per Telefonkonferenz mit seinen Vorstandskollegen vom Heimat- und Schützenverein Hullern ausgetauscht. Das Schützenfest in dem Halterner Ortsteil ist vom 19. bis zum 21. Juni geplant, nur zwei Wochen nach den Hamm-Bossendorfern, die ihr Fest jetzt abgesagt hatten. „Natürlich gibt es auch bei uns Überlegungen, die Veranstaltung ausfallen zu lassen“, will Vorsitzender Schumacher gar nicht verhehlen. Nun aber werde man zunächst das Ende der Osterferien abwarten.

Warten auf die Entscheidung des Landes

Das Land Nordrhein-Westfalen hatte angesichts der Corona-Krise beschlossen, Veranstaltungen zunächst bis zum 19. April zu verbieten. Bis dahin will die Landesregierung über die weitere Vorgehensweise und weitere Maßnahmen entscheiden. „Danach ziehen wir den Stecker“, sagt Schumacher und verspricht einen schnellen Beschluss.

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Auch in Sythen steht der Vorstand des Schützenvereins in ständigem Kontakt. Dort gibt es in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Das 175-jährige Bestehen des Vereins soll vom 21. bis 23. August mit dem Schützenfest, dem Kinderschützenfest und dem Kaiserschießen gefeiert werden. „Wir warten die weiteren Pläne der Landesregierung ab, bis wir eine Entscheidung fällen“, sagt auch Vorsitzender Matthias Schwaczkowski.

Momentan sei die Stimmung nicht sehr gut. Die Sorge, das Schützenfest könnte ausfallen, geht um. Die Kaiservogel-Taufe, die am 2. Mai hätte stattfinden sollen, wurde bereits abgesagt. „Wir hoffen aber noch, sie in diesem Jahr nachholen zu können“, erklärt Schwaczkowski. „Es steht aber alles auf der Kippe.“ Niemand wolle „eine neue Infektionswelle lostreten“, fügt der Vorsitzende hinzu.

Auch in Sythen machen sich die Schützen große Sorgen um ihr Schützenfest.

Die Schützen in Haltern-West lassen sich noch einen Monat Zeit, um über ihr Fest zu entscheiden. © Kevin Kindel

Die Schützengemeinschaft Freiheit in Lippramsdorf wäre am 26./27. Juni am Zug. Zuvor soll am 31. Mai der Vogel getauft werden. „Wir haben noch ein wenig Zeit zu entscheiden“, sagt der Vorsitzende Burkhard Hardes. Ende April soll es soweit sein. Vorstellen kann er sich aber kaum, dass die Landesregierung Großveranstaltungen in der nächsten Zeit wieder zulasse.

Bossendorfer Schützenfest-Absage „die absolut richtige Entscheidung“

„Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir dieses Jahr keine großen Veranstaltungen mehr haben werden“, sagt auch Helmut Strüwe, Vorsitzender der Schützengemeinschaft Haltern-West. Eine endgültige Entscheidung zu ihrem Schützenfest am 2. August werde es aber erst in etwa einem Monat geben, schätzt er.

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„Wäre das Fest schon Anfang Juni, hätten wir auch schon abgesagt“, erklärt der Vorsitzende. Dass die Bossendorfer ihr Fest absagten, war nach Strüwes Meinung „die absolut richtige Entscheidung“. Bei einer Absage müsse aber vor allem geklärt werden, auf welchen Zeitraum das Fest verlegt werden könnte. In Hamm-Bossendorf wird der Bürger- und Schützenverein seinen bisherigen Rhythmus (alle zwei Jahre) beibehalten und erst 2022 wieder feiern. „Das wäre für uns fatal“, sagt Strüwe, da Haltern-West nur alle drei Jahre feiert.

Wird gefeiert oder nicht? - Ende Mai, Anfang Juni soll die Entscheidung bei den Flaesheimer Schützen fallen.

Wird gefeiert oder nicht? - Ende Mai, Anfang Juni soll die Entscheidung bei den Flaesheimer Schützen fallen. © Horst Lehr

In Flaesheim soll das Schützenfest am 16. August beginnen. „Wir sind noch in den Überlegungen“, sagt Johannes Schulte-Althoff, der Vorsitzende des Bürgerschützenvereins Flaesheim. Die ersten Ausmärsche seien schon für Mitte Juli geplant. Daher „müssen wir uns Ende Mai oder Anfang Juni entscheiden“, erklärt er. Selbst wenn ein Schützenfest dann wieder erlaubt sein würde, müsse auch auf die Rahmenbedingungen geguckt werden. Denn „ein Schützenfest muss natürlich auch gut besucht sein“.

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