
© Jürgen Wolter
Das Autokino am Bikertreff Vogel ist erfolgreich gestartet
Autokino
Eine paar kleine Startschwierigkeiten nahm kein Besucher übel: Das Autokino am Bikertreff Vogel startete am Montag mit dem Film „König der Löwen“. Wir waren dabei.
Es gab ein paar kleine Startschwierigkeiten, aber die nahm den Organisatoren des neuen Autokinos auf der Wiese am Bikertreff Vogel zwischen Marl und Haltern niemand übel: „Einfach genial“, fanden Sabrina Langenkamp und ihre Tochter Samantha die Idee, in Corona-Zeiten ein solches Autokino zu eröffnen. „Wir sind heute hier, weil wir die Loe Studios aus Marl unterstützen wollen“, sagten die beiden, die am Montagnachmittag bei der Premiere einen Platz in der ersten Reihe auf Rudi Vogels Wiese ergattert hatten.
Das Autokino, das Colin Germesin und Max Meinigmann von den Loe-Studios mit vielen Helfern in einer Woche aus dem Boden gestampft haben, startete mit dem Film „König der Löwen“. „Den kenne ich zwar schon“, sagt Samantha Langenkamp, „aber das ist egal.“ Erstens findet sie den Film toll und zweitens war es die Gelegenheit, endlich mal wieder rauszukommen.
Mit einer halben Stunde Verzögerung ging es am Montagnachmittag schließlich los. Der Einlass der 150 Autos und der Verkauf der (vorbestellten) Getränke und Knabbereien, sorgte für Verzögerungen. „Da hatten wir mit Schwierigkeiten zu kämpfen“, so Colin Germesin. Einige Besucher mussten auch ihre Autos umparken, weil vor ihnen SUV’s standen, hinter denen sie nichts sehen konnten.

Schon die erste Vorstellung war ausverkauft. © Jürgen Wolter
Almin Osmanovic und Jenny Teltz waren extra aus Castrop-Rauxel angereist. „Vor uns stand ein großer Kastenwagen, wir haben nur den halben Bildschirm gesehen“, so Jenny. Aber die Ordner sorgten für Abhilfe, der große Wagen musste weiter hinten einparken, dann hatten auch die Castroper freie Sicht. „Ich hab Verständnis dafür, dass nicht gleich alles perfekt ist“, sagte Jenny Teltz.

Die Eintrittskarten wurden durch das geschlossene Fenster gescannt. © Jürgen Wolter
Ihr Verständnis bekundeten auch die anderen Besucher durch ein kurzes zustimmendes Hupkonzert, als Colin Germesin das Startsignal gab. „Hauptsache man kann mal wieder raus und gemeinsam was unternehmen“, lautete die immer wieder gehörte Meinung.

Extra aus Castrop-Rauxel angereist: Jenny Teltz und Almin Osmanovic. © Jürgen Wolter
Vor allem Familien nutzten die Gelegenheit. So auch Anja und Daniel Wortmann, die mit ihren Kindern Sarah und Simon aus Haltern zum Bikertreff gefahren waren. „Wir sind heute mit vier Familien zusammen hier. So können wir, wenn auch mit Abstand, endlich mal wieder was zusammen machen.“
In nur einer Woche haben die Macher der wegen des Coronavirus geschlossenen Loe Studios in Marl-Hüls die Idee umgesetzt, mit Unterstützung der Stadt Marl und der Firma MP Veranstaltungstechnik, die in Corona-Zeiten ebenfalls freie Kapazitäten hatte.
Und wie war die Sicht? Trotzt des Sonnenscheins konnte man die LED-Leinwand gut sehen. Der Ton kam aus dem Autoradio. „Wir fahren zu Anfang nur mit 50 Prozent Helligkeit, weil wir nicht wissen, ob die Videowand bei der Wärme hält. Es werden noch Lüfter eingebaut, dann können wir 100 Prozent fahren“, kündigte Colin Germesin an.

Marie und Jakob Rodenkirchen durften fürs Autokino vorne sitzen. © Jürgen Wolter
Für Rudi Vogel vom ebenfalls geschlossenen Bikertreff kam die Idee wie gerufen: „Es gibt eben Menschen, die in der Krise kreativ sind, neue Ideen haben und Chancen erkennen“, freute er sich. „Das habe ich gern unterstützt.“
„Learning by Doing“ lautet die Devise fürs neue Autokino. Die Premiere hat funktioniert, jetzt folgt der Feinschliff. Die Ausfahrt klappte dann reibungslos.
Und wie steht’s mit den Chancen für einen Kinderfilm am Nachmittag? „Nicht schlecht“, sagt Colin Germesin. „Wir sind da dran.“ Zu den bisherigen Vorstellungen um 17 und um 20.30 Uhr könnte dann noch eine dritte am frühen Nachmittag kommen.
Alle Infos zum Programm und den Abläufen gibt’s unter: www.loe-studios.de
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
