
© Ingrid Wielens (A)
Weniger Verkehrsunfälle auf Halterns Straßen, aber erneut zwei Tote
Verkehrsunfallbericht der Polizei
Das Polizeipräsidium Recklinghausen hat am Mittwoch die Statistik zu den Unfallzahlen im vergangenen Jahr veröffentlicht. Dabei wurde auch ein Blick auf die Situation in Haltern geworfen.
„Verkehrsunfallbericht 2020“ - so lautet der offizielle Titel der Unfallstatistik der Polizei für das vergangene Jahr im Kreis Recklinghausen und Bottrop, die nun ausgewertet und deren Ergebnisse vorgestellt wurden. „Nicht angepasste Geschwindigkeit, Unaufmerksamkeit, Ablenkung durchs Handy - das sind einige der häufigsten Unfallursachen“, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen anlässlich der Veröffentlichung. „Wenn sich alle an die Regeln halten würden, wäre viel erreicht.“
Mit dem Verkehrsunfallbericht gibt die Polizei Recklinghausen einen detaillierten Einblick in Daten und Hintergründe der Verkehrssicherheitslage.
Die positiven Nachrichten: Die Unfallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. Im Jahr 2020 sind beim Polizeipräsidium Recklinghausen 19.701 Verkehrsunfälle aufgenommen worden. Das waren 2.725 weniger als im Vorjahr (2019 = 22.426) und der niedrigste Wert im Vergleich der vergangenen fünf Jahre.
Deutlich weniger Verkehr
„Dieser deutliche Rückgang ist auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Viele Berufstätige waren und sind in Kurzarbeit oder arbeiten im Homeoffice. In den Lockdown-Phasen sorgten die Schließungen vieler Geschäfte sowie Homeschooling zusätzlich dafür, dass auf den Straßen im Kreis Recklinghausen und in Bottrop deutlich weniger Verkehr herrschte“, heißt es in dem Bericht.
Wie sieht die Bilanz für Haltern aus? Auch für die Seestadt vermeldet die Polizei einen Rückgang. 939 Verkehrsunfälle hat die Polizei im vergangenen Jahr hier gezählt. Das sind 126 Unfälle weniger als 2019 (1065). Tragischerweise sind jedoch, wie schon 2019, erneut zwei getötete Menschen in der Statistik erfasst. Als getötet wird eine Person bezeichnet, die am Unfallort oder innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall an den Unfallfolgen stirbt.

Ein junger Mann starb Ende Februar 2020 bei einem Unfall auf der Recklinghäuser Straße. © Bludau (A)
Ein 18-jähriger Mann aus Oer-Erkenschwick war am 29. Februar bei einem Verkehrsunfall auf der Recklinghäuser Straße gestorben. Außerdem war eine 62-jährige Radfahrerin ihren Verletzungen erlegen, nachdem sie am 25. Mai an der Römerstraße mit einem Lkw kollidiert war.
Insgesamt werden für Haltern 152 verunglückte Personen aufgeführt. Das sind über 40 Prozent mehr als im Vorjahr (2019: 111). Neben den zwei getöteten Personen wurden 42 Menschen schwer und 113 leicht verletzt. Das Straßennetz in Haltern am See umfasst dabei laut Bericht insgesamt 390 Kilometer. Aus polizeilicher Sicht gibt es aber „keine unfallauffälligen Bereiche“.
Fehler beim Abbiegen und Wenden sind die häufigste Unfallursache
Um Entwicklungen im Verkehrsunfallbereich strategisch begegnen zu können, analysieren Fachleute der Polizei kontinuierlich die aufgenommenen Unfälle mit Blick auf die Unfallörtlichkeiten, Unfallursachen, Zielgruppen aber auch hinsichtlich der Art der Verkehrsbeteiligung. „Je schneller gefahren wird, desto schwerwiegender sind die Folgen bei einem Unfall“, betont Direktionsleiter Martin Kirchner.
Fehler beim Abbiegen und Wenden sind mit einem Anteil von 47 % die häufigste Hauptunfallursache in der Region. Bei 17 % der Unfälle waren Vorfahrtsverstöße und Missachtungen des Vorranges ausschlaggebend. Zu geringer Abstand war in mehr als 14 Prozent Hauptunfallursache. Weitere Unfallursachen: Alkohol/Drogen (7,9 %) sowie Geschwindigkeit (3,5 %).
1982 in Haltern geboren. Nach Stationen beim NRW-Lokalfunk, beim Regionalfernsehen und bei der BILD-Zeitung Westfalen 2010 das Studium im Bereich Journalismus & PR an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erfolgreich beendet. Sportlich eher schwarz-gelb als blau-weiß orientiert. Waschechter Lokalpatriot und leidenschaftlicher Angler. Motto: Eine demokratische Öffentlichkeit braucht guten Journalismus.
