Eltern-Beschwerde zur Heideschule: Wer Kritik übt, sollte auch dazu stehen
Meinung
Eltern bemängeln anonym, dass es an der Halterner Heideschule zu wenig Digitalunterricht gebe. Unser Autor findet, dass sich die Initiatoren direkt mit dem Schulleiter auseinandersetzen sollten.

Einige Eltern haben anonym bemängelt, dass es zu wenig Digitalunterricht an der Heideschule gibt. © picture alliance/dpa
Dass Eltern Kritik an Lehrern oder an einer Schule üben, ist nichts Ungewöhnliches. Dass die Verbesserungsvorschläge anonym geäußert werden - wie im Falle der Heideschule - dagegen schon. Die Bedenken, dass ihnen oder ihren Kindern Nachteile im Anschluss entstehen, kann ich nur zum Teil nachvollziehen.
Ich denke, hier werden eher negative Szenarien aufgemacht, um selbst nicht in den Vordergrund treten zu müssen. Diese Anonymität macht es für Schulleiter Martin Blißenbach schwer, die Größe der Eltern-Gruppe einzuschätzen. Sind es eher drei, 15 oder doch 50 Beteiligte? Bei 275 Schülern wäre es schon gut zu wissen, wie viele Eltern Kritik üben.
Ein persönliches Gespräch macht vieles einfacher
Auch wir als Zeitung bekommen häufiger anonyme Hinweise. Daher ist es für uns problematisch, im Nachhinein einen „greifbaren Ansprechpartner“ zu finden, falls wir noch Nachfragen haben. Wir verstehen, dass nicht jeder in die Zeitung will. Trotzdem ist es schöner, sein Gegenüber zu kennen - einfach um zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Wie man damit in der Berichterstattung umgeht, kann man immer noch im Anschluss besprechen.
Ich kann die Eltern nur zu einem persönlichen Gespräch ermuntern. Wenn man sich gegenübersitzt, lassen sich viele Dinge einfacher besprechen - unter Umständen auch Missverständnisse aus dem Weg räumen und über Verbesserungspotenziale zusammen diskutieren.