Durchwachsenes Fazit beim Halterner Römermuseum
„Triumph ohne Sieg“
Die Ausstellung „Triumph ohne Sieg“ ist zu Ende. Sie war die letzte große im LWL-Römermuseum auf absehbare Zeit – und die letzte von Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp (64), der in zwei Jahren in den Ruhestand geht. Die Sonderausstellung vom 2. Juni bis 5. November hat die Erwartungen des Landschaftsverbandes und des Museumsleiters nur bedingt erfüllt.

Dr. Rudolf Aßkamp konzipierte mit einem engagierten Mitarbeiter-Team die Ausstellung. Es ist seine letzte vor dem Eintritt in den Ruhestand.
Die Exponate sind bereits abgebaut und zu den leihgebenden Museen zurückgebracht worden. Zurzeit sind die Handwerker damit beschäftigt, das Römermuseum wieder in den Ursprungszustand zurückzuversetzen. Am 14. Januar 2018 (Sonntag) öffnet die Einrichtung wieder. „Vermutlich werden wir unseren Besuchern dann freien Eintritt bieten“, sagte Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp in einem Gespräch mit unserer Redaktion.
Bei der Beschaffung der Exponate musste das Halterner Römermuseum etliche Rückschläge hinnehmen. Dr. Aßkamp erklärt dazu: „So viele Absagen auf unsere Anfragen nach Exponaten hatten wir noch nie.“ Manche Ausstellungsstücke waren auch zu groß und zu schwer und ein Transport deshalb unmöglich. Als Beispiel führt Aßkamp den bronzenen Germanikus aus dem Museum in Amelia (Umbrien/Italien) an. Germanikus konnte deshalb nur in illuminierter Form im Eingangsbereich erscheinen.
Rudolf Aßkamp: „Wir waren trotzdem mit dem Dargebotenen zufrieden. Die Besucher waren alle begeistert von der Konzeption der Ausstellung, niemand hat wirklich etwas vermisst.“ Das Interesse an historischen Ausstellungen in den deutschen Museen habe insgesamt nachgelassen, ist Aßkamp überzeugt. Diese Erkenntnis würden die Besucherzahlen deutlich dokumentieren. 250 Besucher seien täglich im Schnitt im Halterner Museum gewesen, was nicht schlecht, aber auch nicht überragend sei.
„Wir hatten bis zum 5. November insgesamt 35.760 Besucher, was wir der sehr guten Presse in den lokalen Medien zu verdanken haben.“ Der Museumsleiter ist mit dieser Besucherzahl insgesamt zufrieden. Zum Vergleich: Die Ausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“ zum Untergang von Pompeji im Jahr 2005 zählte 70.000 Besucher, durch „Luxus und Dekadenz“ streiften 2007 insgesamt 68.305 Besucher. Dank der Sonderausstellung „Imperium.Konflikt.Mythos.2000 Jahre Varusschlacht“ erlebte das Römermuseum 2010 mit 165.000 Besuchern einen besonderen Rekord.
Dr. Aßkamps Blick geht nach vorn. Verbunden ist er mit einem besonderen Wunsch: dass das Römerschiff „Victoria“ wieder auf dem Halterner Stausee schwimmen wird. „Dazu böten sich ja die 2018 stattfindenden Römertage an“, sagt der Museumsleiter, ohne schon ein konkretes Datum parat zu haben. Wann es mit dem zweiten Bauabschnitt des Römerparks Aliso und dem Westtor weitergeht, kann er im Moment nicht sagen.