Der nächste Wahnsinn: Tanken vor dem Supermarkt statt an der Tankstelle
Meinung
Wer vor zwei Jahren dachte, es geht nicht absurder, der steht jetzt wieder vor leeren Supermarkt-Regalen. Objekt der Begierde: Sonnenblumenöl. Für den Salat? Für den Tank? Wofür eigentlich?

Das neue Objekt der Begierde: Pflanzenöl. © picture-alliance/ dpa/dpaweb
Was haben Klopapier und Sonnenblumenöl gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Aber: Beides ist Objekt der Begierde von Hamsterkäufern geworden. Und das, obwohl im Fall der Fälle sowohl Toilettenpapier als auch Speiseöl einen nicht überleben lassen.
Schon der erste Corona-Lockdown vor zwei Jahren hat doch gezeigt, dass Hamstern keine Lösung ist. Es verschärft die Lage zusätzlich. Noch weniger ist es die Lösung, Pflanzenöl in den Tank zu kippen als günstige Alternative zum gerade teuren Sprit. Wer Speiseöl hortet oder es tankt, hat auch nichts anderes als einen Motorschaden verdient.
Hamsterkäufe verschärfen die Lage grundlos
Wir haben genügend Lebensmittel. Wir haben genügend Klopapier. Aber wenn jetzt alle in den Supermarkt rennen, dann verschärft es die Lage zusätzlich. Die Hersteller und Importeure kommen nicht hinterher. Die Panik wird weiter angestachelt. Etwas, das wir zur derzeit angespannten Lage in Europa überhaupt nicht gebrauchen können.
Also, alle mal ganz entspannt durchatmen. Der Salat muss nicht trocken bleiben. Die Pfanne kann auch mit etwas anderem beschmiert werden zum Anbraten. Klettert der Preis an den Tanksäulen weiter nach oben, dann gern zum Bahnticket oder Fahrradschlüssel greifen. Aber rennt nicht in den nächsten Supermarkt für einen Liter Sonnenblumenöl, nur weil das alle gerade machen.