Der Deich an der Lippe wächst noch fünf Meter höher
Baustelle
Noch bis ins Jahr 2023 soll die Renaturierung der Lippe bei Lippramsdorf laufen. Eine riesige Förderbandbrücke soll in den nächsten Wochen in Betrieb gehen, außerdem wächst der Deich weiter.

Der Deich an der Lippe soll 14 Meter hoch werden.
Das Großprojekt Lippe-Renaturierung war eines der Themen bei der Verbandsversammlung des Lippeverbands am Wochenende. Der Norddeich am Fluss hat aktuell eine Höhe von neun Metern und er wird noch auf 14 Meter wachsen. Die meisten Bodenmassen werden per Schiff über den Wesel-Datteln-Kanal transportiert. Aktuell baut der Lippeverband ein mehr als 100 Meter langes Förderband, das voraussichtlich in den kommenden Wochen in Position gebracht werden kann. So gelangen die abgetragenen Erdmassen auf direktem Wege auf die andere Seite der Lippe.
Die aktuell umfangreichsten Maßnahmen innerhalb des Programms „Lebendige Lippe“ gibt es aktuell in Olfen am Haus Vogelsang, wo die Flusslaufverlängerung im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein soll. In Schermbeck soll im kommenden Jahr die Mündung des Schermbecker Mühlenbachs aufgeweitet werden und in direkter Nähe eine Auenlandschaft entstehen. Außerdem sollen 2019 noch „einige“ Radweg-Kilometer entlang der Lippe neu entstehen.
Neue Flächen, damit Hochwasser abfließen kann
Bodo Klimpel, Ratsvorsitzender des Lippeverbands und Bürgermeister der Stadt Haltern am See, sagt: „Durch gezielte Entwicklung von Auenflächen in Freiräumen schaffen wir Flächen, in die Hochwasser kontrolliert abfließen kann.“ Die bereits umgesetzten Maßnahmen seien ein Erfolg – daran lassen 40 Fischarten, die sich heute wieder in der Lippe tummeln, keinen Zweifel, so der Verband.
Halterner Angler sorgen sich seit Monaten um den Zustand der Stever. Eine Fischzählung hatte ergeben, dass in dem Halterner Zufluss kaum Fischarten zu finden waren. In der Lippe selbst waren mehr Tiere zu finden. „Im renaturierten Lippe-Mündungsbereich in Wesel haben Fachleute jetzt sogar Flundern nachgewiesen – ich bin sicher, dass wir uns auch zukünftig über den sich entwickelnden Artenreichtum an unserem Fluss freuen können“, so Bodo Klimpel.