Das St.-Sixtus-Hospital will Rauchern beim Ausstieg helfen
Abendsprechstunde
Das Team der Lungenklinik im Halterner St.-Sixtus-Hospital um Chefarzt Dr. Lars Heining will jetzt mit einer Abendsprechstunde Raucher, die den Ausstieg schaffen wollen, unterstützen.

Selbst die E-Zigarette, die in manchen Ländern wie etwa in England als probates Mittel zur Tabakentwöhnung gepriesen wird, wird von Experten kritisch gesehen. © Axel Heimken/dpa
Es verschafft den ultimativen Kick: das Rauchen! Denn durch das Inhalieren gerät das Nikotin blitzschnell in die Blutbahn und sorgt regelrecht für Glücksgefühle im Kopf. Die körperliche Abhängigkeit loszuwerden, ist vergleichsweise einfach. Den Kick aber aus der Psyche zu bekommen, ist oft nur mit multimodalen Tabak-Entwöhnungsprogrammen zu schaffen.
Dieser Ansicht ist nicht nur die Deutsche Gesellschaft Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), die zusammen mit anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Institutionen ein Positionspapier eigens gegen die E-Zigarette herausgegeben hat. Auch das Team der Lungenklinik im Halterner St. Sixtus-Hospital um Chefarzt Dr. Lars Heining will jetzt mit einer Abendsprechstunde Raucher, die den Ausstieg schaffen wollen, unterstützen. Am Mittwoch (30. Januar) werden Heining und Oberärztin Katrin Kempke deshalb auch über die Gefahren des Rauchens aufklären. So bestehe Tabakrauch aus mehr als 4800 Stoffen, von denen mindestens 250 giftig oder krebserregend sind – etwa Kohlenmonoxid, Blausäure, Arsen, Kadmium, Nickel, Benzole oder Blei.
Gesundheitliche Folgen können verheerend sein
„Einige dieser Stoffe sind auch in Rattengift, Autoabgasen oder Batterien enthalten“, heißt es dazu bei der Bundeszentrale für gesellschaftliche Aufklärung. Wen wundert es da, dass die gesundheitlichen Folgen von Rauchen verheerend sein können – zu den häufigsten Problemen gehören Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder die sogenannten Raucherbeine, aber auch diverse Krebs- und Atemwegserkrankungen. Auch eine höhere Infektanfälligkeit, Bluthochdruck, Erektionsstörungen, Impotenz und Unfruchtbarkeit werden laut BZgA den Folgen von Tabakkonsum zugeschrieben.
Um das Laster aber loszuwerden, ist häufig einiges mehr nötig als Nikotinpflaster und -kaugummis. Selbst die E-Zigarette, die in manchen Ländern wie etwa in England als probates Mittel zur Tabakentwöhnung gepriesen wird, sieht die DGP als kritisch an. So bleibe die psychische Abhängigkeit auch beim Dampfen der sogenannten Liquids bestehen und die gesundheitliche Unbedenklichkeit sei medizinisch-wissenschaftlich längst nicht erwiesen. Also: keine Entwarnung bei der E-Zigarette.
„Nachbarschaft ist ein Segen“
Heining empfiehlt deshalb, mit einem professionellen multimodalen Rauchfrei-Programm, wie der LWL in Herten es anbietet, den Ausstieg zu wagen: „Es lohnt sich immer und zu jeder Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören.“ Wie diese speziellen Kurse funktionieren, wird Petra Akeme vom LWL bei der Abendsprechstunde erklären. Sie bietet das Programm jetzt auch in der Halterner Tagesklinik in der Sixtusstraße 27 an. Heining: „Die Nachbarschaft zwischen LWL-Tagesklinik und Hospital ist ein Segen. Wir möchten in Zukunft deshalb enger miteinander zusammenarbeiten.“
Apropos Kooperation: Zu der Abendsprechstunde lädt Heining explizit auch interessierte Bürger aus Dorsten und Umgebung ein, so würden auch Patienten aus der Schwesternklinik, dem St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten, das ebenfalls dem KKRN-Verbund angehört, beraten.