Das Greenwashing der Stadt Haltern geht in die nächste Runde
Meinung
Jedes Jahr wird die Erfindung der Stadt Haltern verliehen: Die Klimaschutzplakette. Unsere Autorin findet, dass hier nicht der Klimaschutz im Vordergrund steht - sondern nur ein grünes Image.

Der Klimaschutzplakette sollte nächstes Jahr mehr Sinn verliehen werden, meint unsere Autorin. © privat
Einmal im Jahr kommt die Pressemitteilung der Stadt Haltern: Die Klimaplakette wurde verliehen! Dazu ein Foto des Bürgermeisters, der sich stolz mit dem „Gewinner“ der Plakette ablichten lässt. Darauf hält jeder einen Zipfel der Klimaplakette in der Hand.
Bis auf diesen Moment, die Pressemitteilung und Verleihung, bekommt das Thema „Klimaplakette“ die restlichen Tage des Jahres keine Plattform. Wenn man die Wörter „Klimaplakette Haltern“ googelt, findet man ebenso wenig zu der Aktion.
Klimaschutzplakette ist eine grüne Promo-Aktion der Stadt Haltern
Wenn Sie mich fragen: Hierbei handelt es sich um ein Paradebeispiel des Greenwashings. Für alle, die dieser Begriff nicht geläufig ist, Wikipedia beschreibt es wie folgt: „Greenwashing [...] ist eine kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt.“
Denn viel mehr, als eine Promo-Aktion für die Stadt, steckt nicht hinter der jährlichen Auszeichnung. Inwiefern schützt die Plakette unser Klima? Oder bringt den Klimaschutz in Haltern voran? Schließlich ehrt die Stadt hier die Klimaprojekte anderer, statt eigene Projekte voranzutreiben.
Dabei wäre es so einfach, dieser sinnlosen Plakette ein wenig mehr Sinn zu verleihen. Nämlich, indem die Bevölkerung wirklich eingebunden wird. Wieso nicht nächstes Jahr die Halterner abstimmen lassen, wer die Klimaschutzplakette gewinnen soll? Am liebsten über Klimaschutzprojekte, die die Stadt auf den Weg gebracht hat - das wär doch mal was.