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Corona-Tests: Halterner Teststellen warten auf Infos - eine gibt auf
Corona-Tests
Das Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests naht. Doch noch ist unklar, wie teuer die Tests werden. Betreiber der Halterner Teststellen warten auf Informationen. Ein Anbieter gibt bereits auf.
Die Zeiten der kostenlosen Corona-Antigen-Tests sind bald vorbei: Ab dem 11. Oktober übernimmt der Bund nicht mehr die Kosten für alle Testungen. Lediglich Personen, für die es (noch) keine allgemeine Impfempfehlung gibt oder die aus anderen gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, werden weiterhin kostenfrei getestet.
Doch es gibt bisher weder Informationen zur Preisgestaltung noch dazu, wie dokumentiert werden muss, dass jemand tatsächlich nicht oder noch nicht geimpft werden kann, heißt es dazu aus den Teststellen in Haltern.
Nicht mehr als 20 Euro?
Das Angebot einzustellen, ist im Moment für Philipp Schulte-Mecklenbeck kein Thema. „Ich hatte gehofft, dass es nach der Bundestagswahl mehr Informationen gibt“, sagt der Apotheker, der auf der Rekumer Straße seine Teststation betreibt. Er glaubt nicht, dass der Preis für einen Test die 20-Euro-Marke überschreiten wird. „Das wäre auch sonst ein Bärendienst an der Gesellschaft“, glaubt der Schulte-Mecklenbeck. Es sei wichtig, dass sich auch Geimpfte testen ließen, um etwa Impfdurchbrüche aufzuspüren.
Die Nachfrage nach den Tests hat sich schon vor der Bezahlpflicht geändert. Da viele Menschen bereits geimpft sind und auch nur noch für wenige Aktivitäten wie zum Beispiel Auslandsreisen oder beim Besuch bestimmter Einrichtungen ein negativer Corona-Test vorgelegt werden muss, sank die Zahl der durchgeführten Tests bei allen Anbietern bundesweit.
Schulte-Mecklenbeck will sich laut eigener Aussage rein nach der Nachfrage richten. „Wenn ich draufzahlen muss, werde ich das Angebot reduzieren.“ Er überlegt bereits jetzt, bei den Öffnungszeiten kleinere Anpassungen vorzunehmen. Perspektivisch wäre es dann eine Option, die Hütte auf der Rekumer Straße abzubauen und die Tests in der Apotheke durchzuführen.
Offene Fragen zur Nachweispflicht
„Wir bleiben weiter am Standort“, heißt es auch aus dem Testzentrum im Kardinal-von-Galen-Park. Mitarbeiter Sascha Parras erklärt, dass man aufgrund der gesunkenen Nachfrage nur noch bis 18 Uhr geöffnet habe statt bis 20 Uhr. Zudem sei die Personalstärke reduziert worden. Nach wie vor kämen aber noch Menschen, die einen Test zum Beispiel zum Friseur- oder Restaurantbesuch bräuchten. Auch Rückkehrer aus dem Urlaub ließen sich trotz vollständiger Impfung testen. Wie teuer die Tests künftig werden, darüber weiß er auch noch nichts. „Wir haben gehört, dass es zwischen 10 und maximal 30 Euro liegen soll.“ Ungeklärt ist auch, wie die Nachweispflicht funktioniert, da der Bund ja nach wie vor für Menschen mit Indikationen Tests bezahlt.
DLRG gibt Teststationen auf
Die DLRG stellt zum 1. Oktober den Betrieb ihrer Teststationen ein, wie Vorsitzende Anne Feldmann am Donnerstag (30. September) mitteilte. „Aufgrund der aktuellen Entwicklung und der vollständigen Wiederaufnahme des Ausbildungsbetriebs sieht sich die DLRG nicht mehr in der Lage, ihre Teststrecken am Seebad und in Sythen aufrecht zu erhalten.“ Man bedanke sich bei allen, die „unseren Teststrecken die Treue gehalten haben“, so Feldmann.
Vor mehr als zwanzig Jahren über ein Praktikum zum Journalismus gekommen und geblieben. Seit über zehn Jahren bei Lensing Media, die meiste Zeit davon als Redakteurin in der Nachrichten- und Onlineredaktion in Dortmund. In Haltern seit September 2019.
