Corona: Mehr Halterner brauchen Hilfe zum Lebensunterhalt
Jobcenter
Die Corona-Krise schlägt sich auch im Jobcenter nieder. Geringe bis gar keine Einkünfte zwingen Halterner Arbeitnehmer und Selbstständige, Hilfe zum Lebensunterhalt zu beantragen.

81 Halterner mussten wegen Corona Anträge auf finanzielle Unterstützung im Jobcenter stellen. © Halterner Zeitung
Im Frühjahr 2020 waren für den Kreis Recklinghausen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie etwa 15.000 zusätzliche Leistungsbezieher prognostiziert worden. „Im Februar 2021 sieht es nun so aus, dass kreisweit im Zusammenhang mit Corona 1816 Anträge gestellt wurden, in Haltern 81“, nannte Bürgermeister Andreas Stegemann im Ausschuss Generationen und Soziales konkrete Zahlen.
Arbeitnehmer brauchten Sozialleistungen, weil das Kurzarbeitergeld für den Lebensunterhalt nicht mehr ausreicht - Selbstständige, weil sie ihr Geschäft ruhen oder aufgeben mussten. „Insgesamt lässt sich aber feststellen, dass die ganz schlimmen Prognosen bislang noch nicht eingetroffen sind“, ist Stegemann froh.
276 Halterner kehrten in den Berufsalltag zurück
Trotz der Pandemie sei es den Mitarbeitenden im Jobcenter sogar gelungen, 276 Menschen wieder in den Berufsalltag zu integrieren. 2019 gelangen 348 erfolgreiche Integrationen. Das habe dazu geführt, so Stegemann, dass die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften gesenkt werden konnten.
Die Leistungen eines Jobcenters
Jobcenter sind Einrichtungen, die Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld betreuen. - Sie gewährleisten den Lebensunterhalt von Arbeitsuchenden durch eine Grundsicherung.
- Sie betreuen die Bezieher von Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) und vermitteln sie an Arbeitgeber.
- Sie fördern Eingliederung und Weiterbildungen.
- Sie unterstützen bei speziellen Problemen, zum Beispiel durch Suchthilfe, Schuldnerberatung oder psychosoziale Betreuung.
- Zuständig für Halterner Bürgerinnen und Bürger ist die Vestische Arbeit Jobcenter Kreis Recklinghausen in Haltern am See. Dieser Fachbereich befindet sich im Neuen Rathaus, Dr.-Conrads-Straße 1.
„Ich bin jedoch weit davon entfernt, daraus den Schluss zu ziehen: Alles nicht so schlimm!“ Denn schon jetzt sei abzusehen, dass mit einer verstärkten Antragstellung nach Wegfall von Arbeitslosengeld I zu rechnen sei. „Hier gelingt es den Leistungsbeziehern weniger häufig als vor der Pandemie, eine neue Arbeitsstelle zu finden“, erklärte Stegemann.