Die Sammelunterkunft für geflüchtete Menschen in Sythen war von Beginn an von der Stadt Haltern nur als Übergangslösung gedacht. „Wir haben leider keine Alternative“, hatte Bürgermeister Andreas Stegemann im vergangenen August zur Inbetriebnahme der Gebäude, die einst der britischen Rheinarmee als Mannschaftsquartiere dienten, erklärt. Die Unterbringung im „Camp Sythen“ sei sicher nicht ideal, aber für eine Übergangszeit zweckmäßig.
Tatsächlich soll die Flüchtlingsunterkunft noch bis zum 31. August dieses Jahres genutzt werden. Das teilte Sophie Hoffmeier jetzt auf Anfrage mit. „Nach gegenwärtigem Stand“, heißt es dazu von der Stadtsprecherin.
Insgesamt 28 Bewohner
Nach Angaben der Stadt leben aktuell 28 Menschen aus der Ukraine und Syrien in der Unterkunft am Stockwieser Damm. Dabei handele es sich um vier Familien, darunter zwei aus der Ukraine und zwei aus Syrien sowie sechs alleinstehende Männer. Eine Großfamilie sei vor einigen Wochen in eine andere städtische Unterkunft mit eigenem Wohnbereich inklusive Küche und Sanitäranlagen umgezogen, berichtete die Sprecherin weiter.
Das Zusammenleben der Bewohner funktioniert nach Hoffmeiers Aussage. Vor einiger Zeit habe es zwar Beschwerden aus der Bevölkerung wegen eines Müllproblems im Außenbereich des Camps gegeben. „Dieses wurde aber durch eine gemeinsame Aufräumaktion von Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitgliedern des Asylkreises und Mitarbeitern der Stadt behoben.“
Neuzuweisungen erwartet
In diesem Jahr seien noch vereinzelt Familiennachzüge aus der Ukraine erfolgt. „Einige alleinstehende Männer aus Syrien wurden neu zugewiesen“, informiert die Sprecherin. Weitere Neuzuweisungen habe es bislang nicht gegeben. Hoffmeier: „Allerdings rechnet die Stadtverwaltung in Kürze mit weiteren Geflüchteten.“ Diese sollten dann unter anderem auch in die neuen Wohncontainer an der Annabergstraße einziehen.
Mehr als 550 Geflüchtete
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Stadt mehr als 550 Geflüchtete nach Haltern am See gezogen. Die mit Abstand meisten Menschen kamen dabei aus der Ukraine, gefolgt von Syrien und Afghanistan. Eine Asylbewerberin kam im letzten Jahr auch aus Russland, ein weiterer Asylbewerber aus Belarus.
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