Nadelöhr Annabergstraße Stadt Haltern stellt neue Schilder auf und lässt blitzen

Annabergstraße: Stadt stellt neue Schilder auf und lässt blitzen
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Christoph Boehme fährt viel mit dem Fahrrad über die Annabergstraße. Sie ist ständig beidseitig zugeparkt und hat sich aufgrund der zunehmenden Bebauung zu einem Nadelöhr entwickelt. Nun hat der Halterner mit Freude gesehen, dass mobile Schilder, die das zulässige Tempo auf 30 reduzieren und absolute Halteverbote aussprechen, aufgestellt wurden. „Ich fühle mich seitdem auf der Strecke wesentlich sicherer“, schreibt er unserer Zeitung.

„Die rechts und links abwechselnd parkenden Autos, gerade vor den Neubauten, um die in wilden Aktionen Autos umherfuhren und Radfahrer dabei zwischen die Fronten gerieten, sind aufgelöst“, stellt Christoph Boehme zufrieden fest. Durch die Tempobegrenzung sei die Aggressivität der Verkehrsteilnehmer etwas gemäßigt.

„Nach so vielen negativen Berichterstattungen, muss ich die aktuelle Entwicklung sehr begrüßen. Sicherlich löst sie nicht alle Probleme, aber es scheint ein erster sehr guter Schritt zu sein“, sagt der Halterner. Hinter den neuen, zunächst vorübergehenden Regelungen steckt die Verkehrs- und Unfallsicherheits-Kommission.

Politiker, Ordnungsbehörde und Polizei haben sich kürzlich die Situation an der Annabergstraße angesehen und anschließend in einer Sitzung erörtert. Es wurde beschlossen, Halteverbotsschilder aufzustellen und das Tempo von 50 auf 30 zu reduzieren.

Annabergstraße durch Autos und Lkw blockiert
Eine Situation, wie man sie beinahe täglich auf der Annabergstraße beobachten kann. Parkende Pkw und Lkw lassen kaum eine Durchfahrt frei. © Elisabeth Schrief

Die mobile Beschilderung wird zunächst innerhalb einer Testphase von mindestens drei Monaten aufgestellt bleiben, teilt das Ordnungsamt auf Nachfrage mit. Zwischenzeitlich wird der ruhende Straßenverkehr überwacht (ordnungsbehördlicher Außendienst), außerdem werden Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt (Seitenmessgerät). Nach der Testphase soll das zuständige politische Gremium eine Entscheidung über künftige Maßnahmen zur Entschärfung des Verkehrs auf der Annabergstraße treffen.

Sperrung Pitter-Bey-Straße

Unruhe gibt es trotzdem in naher Zukunft. Die Stadtwerke Haltern am See und der Verteilnetzbetreiber Westnetz verlegen in den nächsten Wochen neue Mittelspannungskabel im Bereich Annabergstraße und Pitter-Bey-Straße. Die alten Kabel sind marode und teilweise überbaut, sodass eine Erneuerung dringend erforderlich ist.

Einschränkungen für den Verkehr sind während der Arbeiten nicht zu vermeiden, schreiben die Stadtwerke in einer Pressemitteilung. Für den ersten Bauabschnitt wird die Pitter-Bey-Straße zwischen Annabergstraße und Conzeallee ab dem 2. Mai für vier Wochen voll gesperrt. Dabei wird sichergestellt, dass die Anwohner ihre Häuser stets anfahren können.

Wegen der angespannten Verkehrssituation an der Annabergstraße findet die Neuverlegung hier in den Sommerferien statt, so Stadtwerke-Sprecher Thomas Liedtke. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Umspannstation und der Pitter-Bey-Straße (Hausnummern 64 bis 114). Genauere Informationen zu diesem Bauabschnitt folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Während der gesamten Bauphase werden Umleitungsbeschilderungen jeweils tagesaktuell die Sperrungen und Erreichbarkeiten anzeigen. Direkt betroffene Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende werden von den Stadtwerken persönlich informiert.

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