Tim Gimbel ist bei der Caritas Ostvest in Haltern ab sofort Ansprechpartner für queere Menschen und ihre Angehörigen.

© Caritas Ostvest

Buntes Netzwerk: Neues Angebot für queere Menschen in Haltern

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Ein neues Beratungsangebot der Caritas richtet sich an queere Menschen in Haltern. In vertraulicher Atmosphäre erfahren Mitglieder der LGBTIAQ+ Community Unterstützung.

Haltern

, 27.02.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor wenigen Tagen ist ein neues Beratungsangebot des Caritasverbandes Ostvest und der Stadt Haltern am See online gegangen. Dieses richtet sich in erster Linie an queere Menschen in Haltern am See. Das „Bunte Netzwerk Haltern am See“ bietet per Chat oder telefonisch eine Beratungsmöglichkeit zu allen Fragen rund um die LGBTIAQ+ Community an.

Auch das soziale Umfeld, wie Angehörige, Freundinnen und Freunde oder Lehrkräfte, kann sich an die neue Anlaufstelle wenden. Koordiniert und organisiert wird das Buntes Netzwerk Haltern am See von Leonie Wegner und Tim Gimbel, die bereits seit einiger Zeit beim Caritasverband Ostvest tätig sind.

Vertraulich und auch anonym

Noch stehe im Vordergrund, das Angebot bekannt zu machen und für ein Standing in der Community zu sorgen, sagt Tim Gimbel. Die Beratung erfolgt unabhängig von Alter, Nationalität und Religion, ist freiwillig und insbesondere vertraulich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes unterliegen der Schweigepflicht. Wer möchte, kann beim Beratungsgespräch auch komplett anonym bleiben.

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Laut Statistik (Berliner Marktforschungsinstitut Dalia Research) sind 7,5 Prozent der 38.000 Einwohner in Haltern queer. Nun gibt es für diese etwa 4560 Menschen erstmals eine Anlaufstelle, die speziell ihre Fragen und Probleme in den Blick nimmt und Unterstützung anbietet.

Leonie Wegner unterstützt Tim Gimbel in der neuen Beratungsstelle Buntes Netzwerk.

Leonie Wegner unterstützt Tim Gimbel in der neuen Beratungsstelle Buntes Netzwerk. © Caritas Ostvest

Dabei kann es um Hilfe bei individuellen Themen wie Mobbing, Konfliktsituationen oder Diskriminierung gehen, aber auch um Unterstützung bei Themen wie Coming-Out, Liebe, Sexualität, Aufklärung und Familie, um die Anbindungen zu weiteren Angeboten im Umfeld und um die Beratung zu einer bestmöglichen Unterstützung innerhalb der Familie oder des Freundeskreises. Darüber hinaus können alle Fragen über das Thema LGBTIAQ+ gestellt werden.

Beratungszeiten an jedem Montag

„Natürlich können auch individuelle Thema besprochen werden“, lädt Tim Gimbel zur Kontaktaufnahme ein. Beratungszeiten sind montags von 15 bis 17 Uhr im Chat (Instagram, Facebook) sowie 17 bis 18 Uhr telefonisch (0171 1059826) vorgesehen. Das Bunte Netzwerk ist aber auch per Email zu erreichen (Bunt@caritas-ostvest.de). Auf diesem Weg kann man auch einen anderen Gesprächstermin vereinbaren, wenn der eingerichtete Termin nicht zum eigenen Kalender passt.

In naher Zukunft wollen Tim Gimbel und Leonie Wegner das Bunte Netzwerk in Halterns Schulen vorstellen. Die Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeiterin Sandra Ricken ist ebenfalls vorgesehen.

Der Caritasverband Ostvest unterhält Büroräume im Halterner Franziskushaus am Sixtus-Hospital.

Der Caritasverband Ostvest unterhält Büroräume im Halterner Franziskushaus am Sixtus-Hospital. © Ingrid Wielens

Zwar spiele Toleranz bei Themen der LGBTIAQ+Community in der öffentlichen Wahrnehmung eine größere Rolle als früher, erklärt Tim Gimbel. Aber gerade junge queere Menschen erlebten in ihrem Alltag Diskriminierung und Mobbing. Sie können ab sofort in einem geschützten Rahmen Akzeptanz und Hilfe erfahren.

LGBTIAQ* und queer

Die Vielfalt der Geschlechter anerkennen

LGBTIAQ: Diese Buchstabenkombination (die es auch in anderen Varianten gibt) stellt die Möglichkeit dar, so viele Geschlechter und sexuelle Orientierungen wie möglich im queeren Spektrum abzubilden. LGBTIAQ* ist die englische Abkürzung für „lesbian“, „gay“, „bisexual“, „trans*“, „inter*“, „asexual/aromantic“ und „queer“. Der Asterisk * (Sternchen) symbolisiert die vielfältigen Identitätsformen. Der Begriff queer wird seit Mitte der 1990er-Jahre als ins Positive gewendete Selbstbezeichnung vor allem nicht heterosexueller Menschen gebraucht.